Neue EU-Gasspeicher-Regeln wollen Marktmanipulationen vorbeugen

Mit gut gefüllten Gasspeichern will die EU weiterhin für Versorgungssicherheit und stabile Preise sorgen.
Bild: © Uwe Lein/dpa
Von Elwine Happ-Frank
Die EU-Kommission will die Pflicht zur Befüllung der Gasspeicher bis Ende 2027 beibehalten.
Die EU-Länder sollen die Gasspeicher vor der Wintersaison weiterhin zu 90 Prozent füllen. Damit soll Vorhersehbarkeit und Transparenz gewährleistet werden.
Diese Verlängerung würde die Anfälligkeit der EU gegenüber volatilen Preisen, auch aufgrund der aktuellen geopolitischen Instabilität, verringern, heißt es in einer Ankündigung der EU-Kommission. Gleichzeitig sind eine Reihe von Änderungen vorgesehen, die den Mitgliedsstaaten zusätzliche Flexibilität einräumen.
Dies soll ihnen helfen, schnell auf Änderungen der Marktbedingungen zu reagieren und "die besten Einkaufsbedingungen zu nutzen", so die EU-Kommission. Dazu gehört, dass die bestehenden verbindlichen 90-Prozent-Füllziele nicht bis zum 1. November, sondern zwischen dem 1. Oktober und dem 1. Dezember erreicht werden können.
Abweichungen können erhöht werden
Außerdem sind die Zwischenspeicherziele für jeden Mitgliedsstaat im Februar, Mai, Juli und September "indikativ", also nicht verbindlich. Sie sollen aber helfen, die Ziele für die Speicherfüllung zu erreichen und gleichzeitig den Marktteilnehmern das ganze Jahr über ausreichend Flexibilität zu lassen.
Bei ungünstigen Rahmenbedingungen – wie etwa möglichen Marktmanipulationen – dürfen die Mitgliedstaaten bis zu zehn Prozent vom Füllziel abweichen. In einer anhaltend ungünstigen Situation könnte die Abweichung weiter erhöht werden, kündigt die Kommission an. Die Verhandlungen über die neue Verordnung werden voraussichtlich im Mai beginnen.