Gas

OGE errichtet zweite Anbindungsleitung für LNG-Terminal in Wilhelmshaven

Fernleitungsnetzbetreiber OGE hat die zweite Wilhelmshavener Anbindungsleitung (WAL II) fertiggestellt. Noch vor dem Eintreffen des zweiten schwimmenden LNG-Importterminals „Excelsior“ steht damit die Anbindung an das Gasnetz.
04.10.2023

Der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe hat die zweite Anbindungsleitung an den LNG-Terminal in Wilhelmshaven fertiggestellt.

Open Grid Europe (OGE) drückt aufs Tempo. Noch vor dem Eintreffen des schwimmenden LNG-Importterminals (FSRU) „Excelsior“ hat der Fernleitungsnetzbetreiber mit WAL II auch die zweite Anbindungsleitung an das Gasnetz errichtet, und das innerhalb von neun Monaten.

Die erste Anbindungsleitung mit 26 Kilometern Länge stellte OGE im Dezember vergangenen Jahres fertig. Nun folge WAL II, deren Baugenehmigung OGE vom niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) erst im Juni dieses Jahres erhalten hatte. Diese zwei Kilometer lange Leitung verläuft durch Industrieflächen des Voslapper Groden und berührt laut OGE keine Naturschutzgebiete.

WAL I und WAL II sind wasserstofffähig

Die beiden Leitungen WAL I und WAL II können ab Ende 2023 jährlich 100 Mrd. kWh Gas transportieren. Diese Menge entspreche rund 20 Prozent der bisherigen Erdgasimporte aus Russland. Beide Leitungen seien zudem in der Lage, auch Wasserstoff durchzuleiten.

„Die Leitungen sind ein wichtiger Puzzlestein, um unabhängiger von russischem Erdgas zu werden und heute mit LNG und in Zukunft mit Wasserstoff die Versorgung für Industrie und Haushalte zu sichern“, ordnete Jörg Bergmann, Sprecher der OGE-Geschäftsführung, die Projekte ein.

Erweiterung der Transportkapazitäten „unumgänglich“

Unabhängig von den Anbindungsleitungen WAL I und WAL II, die in Rekordzeit errichtet wurden, sei die Frage der diversifizierten Energieversorgung noch nicht gelöst, merkte der Technische Projektleiter Franz-Josef Kißing an. Weil das bestehende Leitungsnetz durch den Transport von Erdgas aus Norwegen und den Niederlanden nahezu ausgelastet ist, sei eine Erweiterung der Transportkapazitäten „unumgänglich“.

Für den Transport der neuen Erdgasmengen von Niedersachsen in das deutsche Ferngasnetz plant OGE daher die Versorgungsleitung Etzel-Wardenburg-Drohne. Der erste Abschnitt dieser Leitung soll 2025 in Betrieb genommen werden, der zweite Abschnitt dann im Jahr 2026. (am)