Gas

Sachsen-Anhalt soll Modellregion für grünen Wasserstoff werden

Das Kabinett hat eine Wasserstoffstrategie für Sachsen-Anhalt verabschiedet. Ziel ist unter anderem, eine "flächendeckende Wasserstoffwirtschaft im ganzen Land".
11.05.2021

Sachsen-Anhalt will im eigenen Bundesland den "grauen" Wasserstoffs durch CO2-frei hergestellten "grünen" Wasserstoff ersetzen.

Sachsen-Anhalt soll zum bundesweiten Vorreiter bei der Erforschung und Nutzung grünen Wasserstoffs werden. Das ist das Ziel der Wasserstoff-Strategie der Landesregierung, die das Kabinett am Dienstag beschlossen hat. "Sachsen-Anhalt ist ein Wasserstoff-Bundesland", sagte Energieministerin Claudia Dalbert (Grüne).

Schon heute würde rund 20 Prozent des in Deutschland erzeugten Wasserstoffes in Sachsen-Anhalt produziert. "Und jetzt wird es darum gehen, aus dem grauen Wasserstoff einen grünen Wasserstoff zu machen."

Nutzung früherer Kohle-Region

Das Gas gilt als wichtiger Energieträger in der Energiewende, stellt man es grün her, also aus erneuerbaren Quellen. Wasserstoff könnte etwa nachts in Windparks Energie speichern, wenn nicht so viel Strom benötigt wird. Mit dem grünen Gas könnten dann etwa Lastwagen oder Linienbusse angetrieben werden.

Die Landesregierung verspricht sich von der Erforschung und Nutzung der Technologie vor allem in der früheren Kohle-Region neue Arbeitsplätze. Mehr als ein Jahr lang haben das Energieministerium, das Wirtschaftsministerium und das Verkehrsministerium an dem Plan gearbeitet.

16 Maßnahmen in zwei Jahren

Die Strategie enthält 16 Maßnahmen, die Hälfte davon soll bereits in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden. Darunter ist ein Gutachten, das den tatsächlichen Bedarf an grünem Wasserstoff in Sachsen-Anhalt ermitteln soll.

Außerdem sieht die Strategie unter anderem eine Ausweitung der Flächen für die Windenergie, einen Bürgerdialog und eine Koordinierungsstelle in der Landesenergieagentur vor. Einen konkreten finanziellen Rahmen für die Maßnahmen oder konkrete Ziele zum Anteil grünen Wasserstoffs an der Gesamtproduktion enthält der Plan der Regierung nicht. (dpa/jk)