Gas

Sachsen will deutsches Wasserstofftechnologie-Zentrum werden

Chemnitz wäre der ideale Standort für das geplante Zentrum, ist die sächsische Staatsregierung überzeugt. Welche Stadt am Ende den Zuschlag bekommt, wird im Spätsommer entschieden.
10.02.2021

Mehrere Städte aus ganz Deutschland bewerben sich um den Sitz des Wasserstoff-Zentrums.

Sachsen bewirbt sich um das geplante Wasserstofftechnologie-Zentrum des Bundes. Ein am Dienstag vorgestelltes Konzept sieht den Aufbau des "HIC – Hydrogen and Mobility Innovation Center" vor, das in einem Jahr in Chemnitz arbeiten könnte. Das wäre ein idealer Standort, teilte das Wirtschaftsministerium in Dresden mit und verwies darauf, dass es bereits Forschungs- und Transferschwerpunkt für Wasserstofftechnologien und Brennstoffzellen-Fahrzeugantriebe ist. Zudem gebe es im Umfeld fünf Fahrzeug- und Motorenwerke sowie rund 780 Zulieferer, Ausrüster und Dienstleister für den Automobilbau.

Sachsen wolle in Bezug auf den Einsatz von Wasserstoff als Baustein für nachhaltige Mobilität und Defossilisierung der Industrie beispielgebend sein, sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Das HIC könnte dazu beitragen, dass sich das Land zu einem führenden Standort dieser Technologie in Deutschland entwickelt. Die Bewerbung wird von der Stadt und der TU Chemnitz, der TU Dresden, der Fraunhofer-Gesellschaft, BMW Leipzig und dem Automobilzulieferer Vitesco Technologies sowie vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen getragen und unterstützt.

Rennen um den Standort

Die Bundesregierung will die Forschung zum Thema Wasserstoff forcieren. Deutschland soll international Taktgeber dieser Zukunftsindustrie werden und Wasserstofftechnologien "Made in Germany" sollen weltweit konkurrenzfähig sein. Zur Etablierung eines Innovationszentrums wählt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur bis Ende März drei Finalisten aus den bundesweiten Bewerbungen aus. Diese Standorte werden dann im Zuge von Machbarkeitsstudien geprüft, über das beste Konzept wird im Spätsommer entschieden. (dpa/amo)