Gas

Sachsenenergie ruft Kunden zum Energiesparen auf

Dazu gehöre zum Beispiel der Verzicht auf Klimaanlagen, das Nichtbeheizen einzelner Zimmer oder der Verzicht auf lange, heiße Duschen. Der Energieversorger beobachtet eine verunsicherte Branche.
07.07.2022

Der Energieversorger Sachsenenergie aus Dresden

Der Versorger Sachsenenergie hat seine Kunden zum Energiesparen aufgefordert. "Jeder Einzelne kann mit dem sparsamen und sorgsamen Umgang mit Energie - und insbesondere Gas - einen Teil dazu beitragen und somit direkten Einfluss darauf nehmen, dass wir gemeinsam besser durch diese angespannte Lage kommen und unabhängiger von russischen Energieimporten werden", teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Jede im Sommer eingesparte Kilowattstunde Gas sei ein Beitrag, dass mehr für die Versorgung im Winter eingespeichert werden könne. "Daher sollte jeder Verbraucher so viel Energie - Gas, Strom und Fernwärme - wie möglich einsparen und hinterfragen, was wirklich nötig ist. Energie sparen heißt, die Nachfrage zu reduzieren - im Großen wie im Kleinen", hieß es.

Branche verunsichert

Dazu gehöre der Verzicht auf Klimaanlagen, das Nichtbeheizen einzelner Zimmer oder der Verzicht auf lange, heiße Duschen. "Niemand wird gezwungen sein, zu frieren, nur sollten wir uns vor Augen führen, was gewisse Einschränkungen oder der Verzicht auf etwas Komfort heißt in einer Situation, in welcher in der Ukraine täglich Menschen sterben und Russland den Gashahn als Erpressungsinstrument gegen den Westen nutzt."

Sachsenenergie zufolge ist die Branche verunsichert. Hintergrund ist die Sorge, dass Russland nach mehrtägigen Wartungsarbeiten an der Ostseepipeline Nord Stream 1 die Gaslieferungen nicht wieder aufnehmen könnte. Die Arbeiten beginnen am Montag. Im Sinne einer verantwortungsvollen Krisenvorsorge bereite man sich auf den Krisenfall vor.

Aktuell keine Beeinträchtigungen

"Dazu wurden frühzeitig Krisenstäbe einberufen, die regelmäßig die Situation bewerten und der enge Austausch zwischen Verbänden, Wirtschaft und Politik intensiviert", betonte die Geschäftsführung. Eine verbindliche Aussage zur Zukunft der Gasversorgung sei nicht möglich.

"Zum aktuellen Zeitpunkt haben wir keine Beeinträchtigungen unserer allgemeinen Lieferbeziehungen", hieß es weiter. Sollte sich die Gasversorgung dauerhaft verschlechtern, könne die Bundesregierung die dritte Notfallstufe ausrufen. Dann würde Gas durch die Bundesnetzagentur zugeteilt.

Erdgas 300 Prozent gestiegen

Auch hier könne man noch nicht über Maßnahmen spekulieren. Klar sei, dass keine Gasleitung von heute auf morgen leerlaufen werde. Die Frage, wie lange die Versorgung nach einem Lieferstopp Russlands für welche Kunden sicher bleibe, hänge maßgeblich von Einsparungen der Verbraucher ab.

Dem Versorger zufolge ist auch nicht abzusehen, wie sich die Preise entwickeln werden. Das Unternehmen verwies auf Experten, nach denen auch längerfristig nicht mit einer Entspannung zu rechnen ist. Im Vergleich zu 2020 sei der Einkaufspreis für Erdgas um 300 Prozent gestiegen. (dpa/jk)