Gas

Sonneberg mit neuem Institut für Wasserstoffforschung

Augestattet mit Fördergeldern des Landes Thüringen wollen die Wissenschaftler unter anderem ausloten, welche Perspektiven die Wasserstofftechnologie für den ÖPNV oder den Schwerlastverkehr hat.
25.02.2021

Die Forscher sehen Potenzial für den Wasserstoff-Einsatz im Mobilitätsbereich.

Der Wasserstoffforschung hat sich ein Institut verschrieben, das im Februar in Sonneberg eröffnet wurde. Die Arbeit mit zunächst sieben Mitarbeitern sei auch durch eine Förderung des Thüringer Wirtschaftsministeriums gesichert, sagte Institutsdirektor Ulrich Palzer am Mittwoch in Suhl. Für die Gründung hatte sich ein regionaler Förderverein mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Suhl eingesetzt.

Für Forschungsprojekte seien vom Ministerium über einen Zeitraum von drei Jahren drei Millionen Euro zugesagt worden, so Palzer. Als Projekte nannte er unter anderem eine Studie zum Potenziel der Regionen im Dreiländereck Thüringen, Sachsen und Bayern zum Einsatz von Wasserstofftechnologien, eine Untersuchung zum Transport von Wasserstoff in bestehenden Leitungssystemen oder der Entwicklung von Sensoren für Messungen.

Mobilitätssektor im Blick

Großes Potenzial habe der Einsatz von Wasserstoff als Antrieb im Schienenverkehr, wo eine Elektrifizierung von Strecken zu teuer sei, bei Bussen, im Schwerlastverkehr, in Müllfahrzeugen und Kehrmaschinen und bei der Wärmeerzeugung in der Industrie.

Südthüringens IHK-Präsident Peter Traut sagte, wenn der CO2-Ausstoß in Deutschland deutlich verringert werden solle, dann gehe das nur mit alternativen Energieträgern wie Wasserstoff. Die Kammer gehe davon aus, dass sich dadurch auch Berufsbilder änderten. Bereits im kommenden Jahr werde eine Zusatzqualifikation für Wasserstofftechnik unter anderem bei Mechatronikern angeboten. (dpa/amo)