Gas

Stadtnetze Münster und Thyssengas wollen regionalen Wasserstoff-Transport organisieren

Beide Unternehmen legen den Grundstein für die Verbindung der Ferngasleitung mit dem regionalen Verteilernetz. Das Interesse der Wirtschaft an Wasserstoff sei groß, heißt es aus Münster.
23.08.2023

Unterzeichnen die gemeinsame Absichtserklärung: Alexandra Rösing, Geschäftsführerin der Stadtnetze Münster, Arne Dammer, Leiter Innovation und Strategie bei Thyssengas

Um die Wasserstoff-Versorgung der Region Münster zu ermöglichen, stimmen Thyssengas und die Stadtnetze Münster die Ausbaupläne ihrer Leitungsnetze aufeinander ab.

Durch die jetzt unterzeichnete Absichtserklärung (Letter of Intent) legen die Stadtnetze Münster und Thyssengas den Grundstein für die Verbindung der Ferngasleitung mit dem regionalen Verteilernetz. So entsteht für die Unternehmen aus Industrie und Mittelstand sowie für die kommunale Wärmeplanung eine H2-Versorgungsperspektive und damit mehr Planungs- und Investitionssicherheit.

Mit dem Leitungsprojekt Coesfeld-Münster will Thyssengas den Grundstein für die Wasserstoff-Versorgung des Münsterlands und der Region Westfalen legen. Nach aktuellem Planungsstand und in Abhängigkeit der ausstehenden Ergebnisse für ein nationales Wasserstoff-Kernnetz soll als Erweiterung bis 2029 eine Leitung bis nach Hamm in Betrieb gehen. Entlang der Trassierungen von Coesfeld bis Hamm ist eine Netzkopplung zwischen der Thyssengas und den Stadtnetzen Münster vorgesehen.

Die Region soll dann über das Cluster "GET H2" sowie den geplanten Nord-Süd-Korridor zwischen Wilhelmshaven und Köln mit Wasserstoff versorgt werden. Diese Planungen treffen auf ein großes Interesse der ansässigen Industriebetriebe, wie erste Bedarfsanfragen der Stadtnetze Münster bei lokalen Unternehmen ergeben haben.

Alexandra Rösing,Geschäftsführerin der Stadtnetze Münster, betont, dass Wasserstoff für die Dekarbonisierung von industriellen Prozessen und der Wärmeversorgung in Münster eine wichtige Rolle spielen könne. „Kooperationen zwischen lokalen und überregionalen Netzbetreibern sind der zentrale Erfolgsfaktor für den Wasserstoffhochlauf. Dafür knüpfen wir Netzwerke und legen mit unseren Kooperationspartnern frühzeitig die Grundlagen."

Arne Dammer, Leiter Innovation und Strategie bei Thyssengas, hebt hervor, dass die eigene H2-Netzplanung in vollem Gange sei. Jede neue Transportverbindung sei ein weiteres Puzzlestück für den erfolgreichen H2-Hochlauf. „Die Kooperation mit den Stadtnetzen Münstern ist ein großer Schritt für die Wasserstoff-Versorgung der Region und ein starkes Signal für H2-Produzenten und potenziellen H2-Verbrauchern."

Thyssengas hat im engen Austausch mit den Unternehmen in seinem Netzgebiet zunächst sechs Potenzialregionen, sogenannte H2-Cluster, definiert. Diese verteilen sich auf die Regionen Emsland, Münsterland, Ruhrgebiet und Rheinland. Im Cluster "Münster-Hamm", zwischen Münster, Gütersloh, Warstein und Dortmund befinden sich zahlreiche energie- und emissionsintensive Unternehmen, die ihre Energieversorgung künftig mithilfe von Wasserstoff dekarbonisieren möchten. Die H2-Cluster sollen als Keimzellen die Entwicklung hin zu einer integrierten H2-Infrastruktur einleiten. (amo)