Gas

Stadtwerke Krefeld wollen aus Abfall grünen Wasserstoff produzieren

Ab 2024 sollen die ersten Busse der SWK sowie Abfallsammelfahrzeuge der GSAK durch Krefeld fahren, die mit selbst hergestelltem Wasserstoff betrieben werden.
18.12.2020

Die Stadtwerke Krefeld planen ein Wasserstoffprojekt.

Die SWK plant den Bau einer Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff. Diese soll laut einer Mitteilung des Unternehmens auf dem Gelände der EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld an der Parkstraße entstehen. Eine im vergangenen Jahr in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie hatte ergeben, dass dies aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, der Skalierbarkeit, der logistischen und örtlichen Gegebenheiten sowie der hohen Versorgungssicherheit der ideale Standort ist.

Für Vorstand Kerstin Abraham ist das Projekt nur konsequent. „Wir gehen unseren Weg innovativ, aber mit Bedacht. Wir haben im Konzern die komplette Wertschöpfungskette für die Erzeugung grüner Energie aus Biomasse unter Kontrolle. Und die Wasserstofferzeugung ist der nächste wichtige Baustein“, wird sie in der Mitteilung zitiert.

Projektstart im nächsten Jahr

Wie Vorstandssprecher Carsten Liedtke betonte, soll es schon bald losgehen. „Mit der Planung und dem Aufbau der benötigten Infrastruktur, also eines Elektrolyseurs und einer Wasserstofftankstelle beginnen wir, die Genehmigung vorausgesetzt, im kommenden Jahr.“ Für 2023 ist die Fertigstellung geplant.

Starten wird die Anlage nach Stadtwerke-Angaben mit einer Leistung von einem Megawatt. „In der ersten Ausbaustufe können dann zunächst 10 neu anzuschaffende Brennstoffzellen-Busse der SWK Mobil mit Wasserstoff betankt werden. Perspektivisch kann danach sukzessive der gesamte Fuhrpark der SWK Mobil mit Wasserstoff versorgt werden“, so Liedtke weiter. Auf dem Gelände gebe es ausreichend Platz für rangierende und tankende Solo- und Gelenkbusse und die Voraussetzungen für einen Tankstellenbetrieb sind in weiten Teilen vorhanden. Wichtig für die SWK sei besonders, dass die geplante Anlage modular erweiterbar ist, um in Zukunft sukzessive mehr Fahrzeuge mit Wasserstoff versorgen zu können.

Aus Müll wird Wasserstoff

Der Wasserstoff wird per Elektrolyse mit Strom aus der Müllverbrennungsanlage gewonnen, stammt damit zu mehr als 50 Prozent aus biogenen Quellen und ist entsprechend zertifiziert, teilen die Stadtwerke weiter mit. (amo)