Gas

Stadtwerke München: Neuer Gasturbo für Energiestandort Süd

Ein Tieflader mit 87 Metern Länge transportierte die Turbine durch die Münchner Innenstadt. Die neue GuD1 soll auch anteilig mit Wasserstoff oder Biomethan laufen können.
26.07.2021

Ankunft am Energiestandort Süd: Ende 2023 soll die neue GuD1 in Betrieb gehen.

Zum dritten Mal innerhalb von 16 Monaten hat ein Schwertransporter mit Elementen für eine neue Gas- und Dampfturbinenanlage den SWM Energiestandort Süd erreicht. Die Gasturbine und der dazugehörige Generator, die am Sonntagnachmittag in München-Sendling landeten, dienen der Kompletterneuerung der Gas- und Dampfturbinenanlage1 (GuD1). Es folgt noch ein weiterer Transport für die Dampfturbine voraussichtlich im Herbst 2021, wie die SWM mitteilen.

Die Maße der Turbine sind immens – entsprechend aufwendig ist der Transport vor allem durch Münchens Innenstadt. Für die Turbine und den Trafo mit je 210 Tonnen Gewicht und 5 x 5 Meter Umfang war ein Tieflader mit 87 Meter Länge, 42 Achsen und 529 Tonnen Gesamtgewicht vonnöten.

Aufwendiger Transport

An neuralgischen Punkten in der Stadt mussten im Vorfeld Ampeln abmontiert werden. Zudem wurde die Last von Turbine und Generator für das letzte Wegstück auf zwei Tieflader verteilt, um die erlaubte Auslastungsgrenze von Brücken und Tunnels einzuhalten.

Aus seinen Einzelteilen zusammengefügt wurde der Turbo im GE-Werk in Belfort. Von dort ging es per Schiff bis zum Hafen in Kelheim. Dort ist der Schwertransport im Konvoi mit Begleitfahrzeugen am 16. Juli gestartet.

Auch für Biomethan und Wasserstoff gerüstet

Die Maschinenteile ersetzen die alte Anlage aus dem Jahr 1979. Die neue GuD1 soll durch den Einsatz modernster Technik künftig auch anteilig Biomethan oder Wasserstoff nutzen können. Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer der SWM, führt in der Mitteilung aus: „Die Kraft-Wärme-Kopplung, die wir am Standort Süd mit zwei Anlagen betreiben, ist eine sehr effiziente und umweltschonende Art der Energienutzung: Die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme wird in mehreren Schritten zur Fernwärmeerzeugung weiterverwendet.“ Der Clou bei der neuen GuD1 sei, dass sie darüber hinaus die Möglichkeit biete, auch regenerative Brennstoffe als Energieträger der Zukunft zu nutzen. Voraussichtlich Ende 2023 soll die Anlage ans Netz gehen. (amo)