Gas

Wasserstoff aus der Nordsee: Initiative fordert regulatorische Änderungen

Das Projekt AquaVentus will grünen Wasserstoff vor der Küste Helgolands produzieren. Damit das funktioniert, müssen noch einige gesetzliche und regulatorische Hürden genommen werden. Das Bündnis macht konkrete Vorschläge.
16.06.2021

Grüner Wasserstoff aus der Nordsee: 60 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen gehören aktuell dem AquaVentus- Förderverein an.

Bis 2028 soll der weltweit erste Offshore-Wasserstoffpark im deutschen Teil der Nordsee stehen. Bis 2035, so die Pläne der AquaVentus-Initiative, sollen jährlich bis zu einer Million Tonnen an grünem Wasserstoff in der Nordsee produziert und per Pipeline ans Festland transportiert werden. Nach Überzeugung des Bündnisses muss die Politik aber etliche regulatorische Änderungen auf den Weg bringen, um dem Projekt zum Erfolg zu verhelfen.

Es müssten mehr und größere Flächen für die sogenannte sonstige Energiegewinnung ausgeschrieben werden und das am besten technologiespezifisch für die Elektrolyse, heißt es dazu in einem Positionspapier. Das Areal, das es zur sonstigen Energiegewinnung bisher in der deutschen Nordsee gebe, fasse gerade einmal eine Kapazität von knapp 300 Megawatt Leistung. Das reiche nicht aus, um Wasserstoff im großindustriellen Maßstab erzeugen zu können. 

Ausführlicher Katalog mit Forderungen

Zudem müsstenflexiblere Offshore-Leitungen geschaffen werden. H2-Offshore-Netze sollten überhaupt möglich gemacht werden, so das Bündnis. Darüber hinaus brauche es verbindliche Ausbauziele, wie bei Photovoltaik und Onshore-Wind. Diese würden mehr Sicherheit für Investitionen bieten. 

Eine Wasserstoffsammelpipeline sollte in der Raumordnung der Nordsee erlaubt werden, heißt es in dem Papier weiter. Genehmigungsbedingungen für Elektrolyseure müssten konkreter gefasst und grüner Wasserstoff insgesamt wettbewerbsfähig gemacht werden.

Namhafte Projektpartner

Hinter AquaVentus stehen Firmen wie die Erneuerbarensparte von RWE, Eon, EnBW, Gasunie, Shell, der Fernleitungsnetzbetreiber Gascade, Siemens Gamesa, aber auch regionale Unternehmen wie die Versorgungsbetriebe Helgoland engagieren sich. (amo)