Gas

Wasserstoff-Projekt von Bayernoil ohne Rosneft

Für BayH2 wurde eigens eine neue Firma geründet. So will der Freistaat verhindern, dass Putin von dem bayerischen Vorzeige-Projekt profitiert.
26.04.2022

Wie weiter mit Russland? Diese Frage stellt sich nicht nur beim Erdgas, sondern auch beim Wasserstoff.

Das gemeinschaftliche Wasserstoff-Projekt BayH2 des Energieunternehmens Vattenfall und des bayerischen Raffinerie-Unternehmens Bayeroil soll nicht zum Nutzen des russischen Präsidenten Wladimir Putin werden. Für das Projekt sei eine eigene Bayernoil-Tochter gegründet worden, sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Montag in Nürnberg. An Bayernoil ist der russische Staatskonzern Rosneft mit mehr als 25 Prozent beteiligt. An der Tochter gebe es hingegen keine russische Beteiligung, erläuterte Aiwanger. «Das ist eine wasserdichte Sache, hier ist Rosneft nicht dabei.»

Im Zuge von BayH2 soll mit Hilfe von 80 Windrädern in Ostbayern Energie erzeugt werden, die per Elektrolyse in grünen Wasserstoff umgewandelt wird. Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk (BR) über die Problematik der Unternehmensbeteiligung berichtet. Laut BR ist BayH2 das erste großindustrielle Projekt zur Wasserstofferzeugung in Deutschland. Der Freistaat fördert nach Aiwangers Angaben das Projekt.

Grimm: Auch Autokratien in den Blick nehmen

Die Wasserstoff-Expertin und Wirtschaftsweise Veronika Grimm betonte, in Zukunft sei es aus klimapolitischer Sicht sinnvoll, auch autokratisch regierte Länder wie Russland nicht vom Zugang zu grünem Wasserstoff auszuschließen. Der Kampf gegen den weltweiten Klimawandel könne nur gelingen, wenn auch Autokratien klimaneutral würden. (dpa/amo)