Gas

Wasserstoffforschung TrafoHyVe: Gasnetz Hamburg wird Projektpartner

Bei dem Projekt geht es um den Einsatz von Wasserstoff in Verteilnetzen. Die Eignung der vorhandenen Leitungsinfrastruktur steht im Mittelpunkt.
01.07.2022

Gasnetz Hamburg will als Partner des Verbundprojekts TrafoHyVe seine Kompetenz beim Thema Wasserstoff weiter ausbauen. Bereits seit 2020 erprobt das Unternehmen in Bergedorf den Wasserstoffeinsatz in der Energiezentrale eines Quartiers.

Gasnetz Hamburg ist dem Projekt TrafoHyVe als assoziierter Partner beigetreten. Es steht für „Transformationsprozess für die Integration von Wasserstoff auf Verteilnetzebene“. Bei TrafoHyVe bündeln mehrere Verteilnetzbetreiber gemeinsam mit Wissenschaft und Stadtwerken ihre Erfahrungen und erforschen, wie sich Lastströme beim Einsatz von Wasserstoff in den Rohrnetzen verändern. Projektziel ist eine umfassende Analyse, in wie weit bestehende Rohrnetzkomponenten und Netzanschlüsse für einen Mischbetrieb mit Wasserstoff weiter genutzt werden können und welche technischen Änderungen dafür notwendig sind. 

Gasnetz Hamburg prüft in Hamburg seit 2020 in einem mySMARTLife Förderprojekt die Beimischung von bis zu 30 Prozent Wasserstoff ins Netz und versorgt so in dem Projekt die Energiezentrale eines Wohnquartierts. Ab 2025 plant das Unternehmen im Hafengebiet Hamburg sein 60 Kilometer langes Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz zu errichten, das große industrielle Verbraucher mit grünem Wasserstoff versorgen wird. Mit seiner Teilnahme am TrafoHyVe-Verbundprojekt bringt das städtische Unternehmen seine bisherigen Erfahrungen mit ein und profitiert zugleich von den Erkenntnissen der breit angelegten Studie, heißt es in einer Mitteilung für die Presse. 

Dammann: Breite Anwendung prüfen

„Grüner Wasserstoff ist ein zentraler Ansatz zur Dekarbonisierung der Industrie und bietet zugleich die Chance, die Abhängigkeit von russischen Energieimporten zu beenden“, sagt Michael Dammann, Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg. „Deshalb prüfen wir neben der geplanten Versorgung der Industrie auch andere Anwendungen von Wasserstoff und freuen uns, nun assoziierter Partner im Verbundprojekt TrafoHyVe zu sein.“

Gasnetz Hamburg werde mit Daten und Erkenntnissen aus dem eigenen Betrieb dabei helfen, technologische, infrastrukturelle und betriebswirtschaftliche Aspekte bei der Nutzung bestehender Netzabschnitte mit Wasserstoff zu evaluieren. Denn die Umstellung eröffnet in vielen Bereichen des bisherigen Erdgasnetzes eine kosteneffiziente und technisch sichere Option, Klimaschutz und Energieunabhängigkeit nachhaltig zu verknüpfen, ist Gasnetz Hamburg überzeugt.

Stadtwerke Karlsruhe als Konsortialführer

An TrafoHyVe sind neben Gasnetz Hamburg weitere Netzbetreiber wie NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg und Energieversorgung Filstal sowie Technologieberatungsunternehmen wie keep it green GmbH oder DVGW CERT GmbH beteiligt. Konsortialführer sind die Stadtwerke Karlsruhe. Für die wissenschaftliche Begleitung sorgen der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) mit seiner Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut und die Leipziger DBI Gas- und Umwelttechnik (DBI). Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt das Projekt mit einer Fördersumme von 1,6 Mio. Euro. (amo)