Gas

Zukunft RuH2r: Fernleitungs- und Verteilnetzbetreiber planen neues Wasserstoffnetz

In der Scharnierregion zwischen der Metropole Ruhr und Südwestfalen wollen OGE, Enervie Vernetzt und Westnetz eine Infrastruktur für Wasserstoff schaffen. Das Projekt ist offen für weitere Partner.
01.06.2021

Mithilfe des Wasserstoffnetzes sollen vor allem Kunden aus der Industrie versorgt werden.

Der Fernleitungsnetzbetreiber OGE und die Verteilnetzbetreiber Enervie Vernetzt sowie Westnetz wollen im südöstlichen Ruhrgebiet und angrenzenden Sauerland ein regionales Wasserstoff-Cluster errichten. Industriekunden sollen so ihre Produktionsprozesse dekarbonisieren können. Darüber hinaus soll der Wasserstoff auch einen Beitrag zur klimaneutralen Umgestaltung der Verkehrs- und Gebäudesektoren leisten, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Perspektivisch soll das Wasserstoff-Cluster „Zukunft RuH2r“ demnach über OGE mit dem deutschen und europäischen Wasserstoffnetz und darüber mit weiteren regionalen Wasserstoff-Clustern verknüpft werden.

Die Rahmenbedingungen seien gut: Die bestehenden Kraftwerksstandorte würden sich durch leistungsstarke Wasser-, Gas- und Stromleitungsanbindungen für die Wasserstofferzeugung anbieten, heißt es. Zum anderen stünden etliche potenzielle Abnehmer aus der Industrie bereit.

Gasinfrastruktur für Wasserstoff nutzen

„Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, muss der Energieträger Gas künftig grüner werden. Wasserstoff ist hierzu der Schlüssel, der zudem die Nutzung der bestehenden leistungsfähigen Gasinfrastruktur ermöglicht“, beschreibt Jörg Bergmann, Sprecher der Geschäftsführung von OGE und Mitglied im Nationalen Wasserstoffrat, die Projektidee.

„Unsere bereits vorhandene Infrastruktur in Deutschland kann mit geringen Anpassungen auch dem Transport von Wasserstoff dienen. Diesen großen Vorteil müssen wir nutzen“, betont Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westnetz-Muttergesellschaft Westenergie und Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrates.

Auf der Suche nach Fördergeldern

Die Projektpartner wollen in den kommenden Monaten gemeinsam mit weiteren Partnern aus der Region die vorhandenen Ideen und Konzepte zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur weiterentwickeln. Ausgehend von Wirtschaftlichkeitsaspekten und regulatorischen Rahmenbedingungen sollen dann Realisierungszeitpläne für das Wasserstoff-Cluster „Zukunft RuH2r“ entwickelt werden. Dabei werde es auch darum gehen geeignete Förderprogramme für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft ausfindig zu machen.

Eine Erweiterung des Clusters in Richtung Ruhrgebiet und Sauerland, wie etwa dem Ennepe-Ruhr-Kreis, Märkischen Kreis, Hochsauerlandkreis, Kreis Olpe, Kreis Unna und der Stadt Dortmund, werde von den Projektpartnern angestrebt, heißt es in der Mitteilung weiter. (amo)