Mit Spezialfahrzeugen wurde im Juni der erste neue Transformator zum Pumpspeicherkraftwerk Langenprozelten (Bayern/Landkreis Main-Spessart) gebracht. Im Herbst wird ein zweiter geliefert. Der Austausch der Transformatoren setzt die beiden Schlusspunkte unter das seit 2015 laufende, umfassende Ertüchtigungsprogamm für das wichtigste Spitzenlastkraftwerk im Bahnstromnetz der Deutschen Bahn, betont die Rhein-Main-Donau GmbH, eine Tochter von Uniper. Das Modernisierungsprojekt kostet rund 60 Mio. Euro.

Seit Ende Mai liefen die letzten Vorbereitungsarbeiten für den Austausch des ersten Transformators. Nach über 40 Jahren Umspannarbeit von 10 500 Volt Generatorspannung auf 110 000 Volt Übertragungsnetzspannung mit 16 2/3 Hertz Frequenz für das Netz der Bahn werden die Trafos wegen Erreichens ihrer Altersgrenze ersetzt.

Hergestellt im GE-Werk in Mönchengladbach

Der neue Transformator wurde beim Hersteller General Electric in Mönchengladbach gefertigt. Er wurde per Schiff nach Franken gebracht. Die letzten acht Kilometer wurden dann mit einem 58 Meter langen Schwerlast-Transportzug geschafft: zwei Zugfahrzeuge mit jeweils 650 PS und zwei  23-achsige Spezialfahrgestelle mit Zwillingsbereifung brachten den Transformator ans Ziel. Für den Transport wurde der Trafo extra auf 186,4 Tonnen Transportgewicht „abgespeckt“.

Die Donau-Wasserkraft AG nahm 1976 das Pumpspeicherkraftwerk Langenprozelten in Betrieb. Das Pumpspeicherkraftwerk trägt maßgeblich zur Deckung von Bahnstrom-Bedarfsspitzen bei, die vor allem am Morgen zwischen 6 Uhr und 9 Uhr und am Abend zwischen 16 Uhr und 19 Uhr auftreten. Um diese Spitzen von jeweils zwei bis drei Stunden besser ausgleichen zu können, wird hierfür die in Pumpspeichern „gespeicherte Energie“ verwendet, die in Langenprozelten 950 000 kWh beträgt. Das Kraftwerk nutzt eine Fallhöhe von 310,4 Metern. Es verfügt über zwei Maschinensätze mit einer Ausbauleistung von insgesamt 164 MW. Pro Jahr erzeugt die Anlage je nach Bedarf zwischen 100 und 200 Mio. kWh Spitzenstrom. (al)