Strom

Ausschreibung: Sonnenhungrige Bayern sichern sich fast die Häfte der Zuschläge

Das Ausschreibungsjahr für Solarprojektierer startet mit viel Gedränge: Die Gebotsrunde im März war überzeichnet, wieder einmal. Die meisten Zuschläge gingen nach Bayern.
12.04.2022

Die Solarnachfrage boomt und einmal mehr zeigt sich, dass Bayern ein Sonnenland ist.

Die BNetzA hat am Dienstag die erfolgreichen Gebote der technologiespezifischen Ausschreibungen für Solaranlagen des ersten Segments und Biomasseanlagen bekannt gegeben. Die Nachfrage nach Solarenergie boomt und führt erneut zu einer Überzeichnung.

Zum Gebotstermin am ersten Mai waren insgesamt 1108 MW für Solarfreiflächen-Anlagen ausgeschrieben, eingereicht wurden 209 Gebote mit einem Leistungsvolumen von 1116 MW. Immerhin fiel die Überzeichnung damit deutlich geringer aus als im Vorjahr. Damals überstieg die eingereichte Gebotsmenge das Ausschreibungsvolumen teilweise sogar um das Doppelte.

Rheinland-Pfalz auf Platz 2

Diesmal konnten 201 Gebote mit einem Umfang von 1084 MW bezuschlagt werden. Regional betrachtet entfällt der größte Anteil dabei auf Bayern mit 488 MW und 106 Zuschlägen, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 223 MW und 19 Geboten, Mecklenburg-Vorpommern (67 MW, zehn Zuschläge) und dem Saarland mit 66 MW und 16 Förderzusagen.

Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 4,05 Cent pro kWh und 5,55 Cent pro kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert liegt in dieser Runde bei 5,19 Cent pro kWh und damit über dem Wert der Vorrunde (5,00 Cent pro kWh). Acht Gebote mussten aufgrund von Formfehlern vom Verfahren ausgeschlossen werden.

Biomasse nach wie vor in der Talsohle

Parallel zur Solarausschreibung fand auch der Biomasse-Gebotstermin statt, dessen Ergebnisse im krassen Gegensatz zum Sonnenhunger stehen. Gerade einmal 76 Gebote mit 81 MW wurden eingereicht. Ausgeschrieben waren 275 MW.

Aufgrund der Unterzeichnung fand erneut die durch das EEG 2021 eingeführte Mengensteuerung für Biomasseanlagen Anwendung. Dafür wurden zunächst die Gebote von Neu- und Bestandsanlagen separiert (fünf Gebote für Neuanlagen mit 15 MW und 71 Gebote für Bestandsanlagen mit 66 MW) und auf ihre Zulässigkeit geprüft. Lediglich ein Gebot musste aufgrund von Formfehlern vom Verfahren ausgeschlossen werden. Anschließend wurde das Zuschlagsvolumen jeweils auf 80 Prozent des Volumens der zugelassenen Gebote für Neu- und Bestandsanlagen gekürzt.

Weiter geht's im Sommer

Insgesamt waren 56 Gebote mit einem Volumen von 68 MW erfolgreich. Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote liegen zwischen 12,18 ct/kWh und 18,00 Cent pro kWh. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert beträgt 15,75 Cent pro kWh und ist gegenüber den Vorrunden deutlich gefallen. Die nächste Ausschreibungsrunde für Solaranlagen des ersten Segments findet am 1. Juni 2022 statt und für Biomasseanlagen am 1. September 2022. (lm)