Strom

Baywa.re baut ersten förderfreien Solarpark in Deutschland

Die Anlage entsteht auf dem Ostseeflughafen Stralsund-Barth. Der dort erzeugte Strom soll über ein PPA an einen Industriepartner geliefert werden.
10.05.2019

Trotz der Realisierung des ersten förderfreien Solarprojektes in Deutschland wird das EEG auch in den nächsten Jahren eine zentrale Rolle für das Gelingen der Energiewende spielen – davon ist das Management der Baywa.re überzeugt.

Baywa r.e. baut den ersten deutschen Solarpark der vollständig ohne Förderung auskommt. Das Projekt Barth V rund 30 Kilometer östlich von Stralsund kommt auf eine Gesamtleistung von 8,8 MW. Baubeginn ist Anfang Juni. Der erzeugte Strom soll über einen langjährigen Stromabnahmevertrag (PPA) an einen Industriepartner geliefert werden. Derzeit laufen Verhandlungen mit verschiedenen Interessenten. Die Vermarktung des Stroms wird die hauseigene Energiehandelstochter Baywa r.e. Clean Energy Sourcing GmbH (CLENS) übernehmen.

"Mit unserem 175-MW-Solarpark Don Rodrigo, den wir Ende letzten Jahres in Südspanien errichtet haben, haben wir gezeigt, dass Solarstrom bereits heute günstiger erzeugt werden kann als konventioneller Strom. Wir sind stolz darauf, jetzt auch in Deutschland, mit niedrigeren Einstrahlungswerten, das erste förderfreie Solarprojekt umzusetzen und damit eine neue Ära in der erneuerbaren Energieerzeugung einzuläuten", erklärt Benedikt Ortmann, Geschäftsführer der Baywa r.e. Solar Projects GmbH.

Netzanschluss frühzeitig mitgeplant

Das Projekt profitiert von Vorgängerprojekten am gleichen Standort. So wurden Kabeltrassen und Netzanschluss bereits frühzeitig mitgeplant. Finanziert wird das Projekt über eine langfristige Non-recourse-Finanzierung durch eine erfahrene deutsche Bank. Der Solarpark wird auf dem Gelände des Ostseeflughafens Stralsund-Barth errichtet.

Trotz der Realisierung des ersten förderfreien Solarprojektes in Deutschland wird das EEG auch in den nächsten Jahren eine zentrale Rolle für das Gelingen der Energiewende spielen. Matthias Taft, Energievorstand der Baywa AG erläutert: "Zwar ist in den Bereichen Kleinanlagen und mittelgroße Gewerbeanlagen die Umsetzung von Eigenverbrauchskonzepten ohne Einspeisetarif in einigen Fällen möglich, eine Förderung wird in diesem Segment aber weiterhin notwendig bleiben."

Darüber hinaus sei die Förderung von dezentralen PV-Lösungen im Wohnungsbau aus Gründen der Beteiligung breiter Bevölkerungsschichten und der Ermöglichung lastnaher Versorgung wünschenswert und sinnvoll, so Taft. (hoe)