Strom

Bundesnetzagentur: Netznutzungsentgelte für Strom steigen 2021 um 0,5 Prozent

Regional gibt es dabei große Unterschiede. Die ersten Versorger haben bereits Preiserhöhungen angekündigt – im Schnitt um 5,8 Prozent.
10.11.2020

Mit den Netzentgelten werden Bau und Betrieb von Stromleitungen, Masten und Umspannwerken finanziert, aber auch die Kosten für Notmaßnahmen bei Netzengpässen gedeckt.

Auf den Stromrechnungen der Privathaushalte werden die sogenannten Netzentgelte im kommenden Jahr voraussichtlich leicht steigen. Die Bundesnetzagentur hat in einer Stichprobe ein bundesweites Plus von 0,5 Prozent ermittelt. Für einen Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden (kWh) erhöhen sich die Kosten für die Stromnetze von 7,85 auf 7,89 Cent je kWh, wie aus einer Berechnung der Bundesnetzagentur hervorgeht.

Die Netzentgelte machen ein gutes Fünftel des Strompreises für Haushaltskunden aus. Mit ihnen werden Bau und Betrieb von Stromleitungen, Masten und Umspannwerken finanziert, aber auch die Kosten für Notmaßnahmen bei Netzengpässen gedeckt. In den vergangenen Jahren sind sie nach Zahlen der Netzagentur stark gestiegen, seit 2014 um gut 20 Prozent.

Netzentgelte bundesweit unterschiedlich

Nach Berechnungen des Vergleichsportals Check24 muss ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 5000 kWh in Schleswig-Holstein im kommenden Jahr 557 Euro inklusive Mehrwertsteuer bezahlen. In Bremen sind es dagegen nur 302 Euro. Den höchsten Anstieg ermittelte Check24 mit 9 Prozent für Berlin.

In Bayern sinken die Netzentgelte dagegen um 5 Prozent. Alle Zahlen sind vorläufig, da die endgültigen Entgelte erst am 1. Januar 2021 von den Netzbetreibern veröffentlicht werden. Zudem gibt es 2021 bei der EEG-Umlage eine Entlastung beim Strompreis, da die Bundesregierung den Beitrag der Verbraucher gedeckelt hat.

Versorger kündigen Preisanhebungen an

Welche Auswirkungen die Entwicklungen bei Netzentgelt und EEG-Umlage auf den Strompreis für Verbraucher im kommenden Jahr haben, ist noch nicht abzusehen. Lieferanten, die zum 1. Januar die Preise erhöhen wollen, müssen das bis zum 20. November ankündigen.

Laut dem Vergleichsportal Check24 haben seit August bislang 15 Grundversorger Preisanhebungen vorgenommen oder angekündigt. Im Durchschnitt um 5,8 Prozent. Davon seien etwa 650.000 Haushalte betroffen. (dpa/jk)