Strom

Rallye gestoppt: CO2-Preise geben deutlich nach

Nach Wochen der Rekordjagd fielen die CO2-Preise zum Wochenauftakt inmitten von Gewinnmitnahmen. Wie geht es nun weiter?
19.05.2021

Es ist wieder etwas billiger geworden, in Europa für die Stromerzeugung CO2 auszustoßen.

Inmitten zahlreicher Zertifikatsverkäufe sind die CO2-Preise im EU-Emissionshandel ETS auch am Mittwoch gefallen. Am Nachmittag unterschritt er die 50-Euro-Marke.

Der Abwärtstrend setzte sich damit nach einem Tageshöchstwert von 57,23 Euro pro Tonne vergangenen Freitag fort. Notierte der Kurs am Montag noch bei 56,97 Euro, rutschte er am Dienstag auf 53,74 Euro ab, wie Daten des ZfK-Datenraums zeigen.

Korrektur nach Rekordrallye erwartet

Entsprechend ließen Strom- und Gaspreise am Terminmarkt nach. Der Frontmonat-Kontrakt Gas notierte am Dienstag bei 26,33 Euro pro MWh (minus zwei Prozent im Vergleich zu Freitag), der Frontmonat-Kontrakt Strom bei 64,75 Euro pro MWh (minus 10 Prozent). Am Mittwoch ging es weiter nach unten.

Experten hatten nach der Rekordrallye der vergangenen Wochen im EU-Emissionshandel eine Korrektur erwartet. Insgesamt aber bleibt der Ausblick etwa aus Sicht der Stadtwerke Heidenheim bullish.

Gründe für bullishen Ausblick

Preisstützend wirken weiterhin das große Interesse von Seiten des Finanzmarkts sowie prognostizierte Unwetter am Pfingstwochenende, die zu kühlerem Wetter und mehr Gasbedarf führen dürften.

Zudem füllen sich die deutschen Gasspeicher nur langsam wieder, wie Zahlen des Branchendienstes AGSI+ zeigen.

Vergleich zu Einspeicherungen 2018

Stand Montag (17. Mai) waren 64 TWh eingespeichert. Eingespeist wurden an diesem Tag 0,4 TWh netto. Zum Vergleich: Nach einem noch strengeren Winter waren 2018 die Gasspeicherstände Mitte Mai schon wieder bei mehr als 70 TWh, bei täglichen Einspeicherungen von mehr als 1 TWh netto. (ab)

Siehe auch: Spekulanten oder Fundamentaldaten: Was treibt den CO2-Preis immer höher?

Info: Täglich aktualisierte Energiedaten und -grafiken finden Sie hier im ZfK-Datenraum, der in Kooperation mit dem Berliner Datenspezialisten Energy Brainpool befüllt wird.