Strom

DiGO: Algorithmen für eine einfache Netzplanung

Das 65-Prozent-Ziel steht und fällt mit dem Netzausbau – Fraunhofer arbeitet deshalb an einem Softwaretool, das die Netzplanung einfacher macht.
23.01.2019

Das Fraunhofer ISE arbeitet an Algorithmen für eine optimierte Netzausbauplanung. Geringere Netzausbaukosten könnten am Ende auch den Verbraucher freuen, er zahlt schließlich mit bei der Ertüchtigung der Netze.

Verteilnetzbetreiber stehen in Zeiten der Energiewende vor ganz neuen planerischen Herausforderungen. Es müssen nicht nur viele Erneuerbaren-Anlagen dezentral ins Netz eingebunden werden, sondern auch Smart-Grid-Technologien und Flexibilitätslösungen Berücksichtigung im Netzausbau finden. "DiGO" (Distribution Grid Optimization) soll die Netzplanung auf Niederspannungsebene erleichtern und dadurch den Netzausbau verbraucherfreundlicher machen.

Für das Forschungsprojekt arbeitet das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) seit September 2018 an Algorithmen, die auf Basis von Messdaten eine präzisere Abschätzung der Netzbelastung zulassen. Liegen nicht genügend Daten für "DiGO" vor, werden anhand von frei verfügbaren Verbrauchsinformationen Lastprofile von Netzanschlussnehmern charakterisiert.

Integration in Netzberechnungssoftware steht an

Der Lastprofilgenerator des Fraunhofer ISE generiert anschließend wiederum ein möglichst spezifisches Profil zur Vorhersage. Für eine automatisierte Netzausbauplanung müssen die Algorithmen nun in ein Netzausbautool implementiert werden. Dafür wird die Netzberechnungssoftware Cerebus mit "DiGO" verknüpft und in die gewohnte Software-Umgebung integriert.

Bis 2021 soll das Tool entwickelt werden – die Stadtwerke Wolfhagen haben es schon heute im Praxistest. (ls)