Strom

EnBW investiert Millionen in Pumpspeicherkraftwerk

Die neue Anlage soll den Ausbau der erneuerbaren Energien ergänzen. Herzstück ist dabei eine Kraftwerkskaverne im Berg.
16.05.2023

Die EnBW baut das Rudolf-Fettweis-Werk in Forbach (Baden-Württemberg) aus.

Der Energieversorger EnBW hat den Um- und Ausbau des Rudolf-Fettweis-Werk (RFW) in Forbach (Nordschwarzwald) beschlossen. In den kommenden Jahren soll das Speicher- und Laufwasserkraftwerk modernisiert und zu einem leistungsstarken Pumpspeicherkraftwerk ausgebaut werden, wie das Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe (Baden-Württemberg) mitteilt. Die Gesamtkosten des Großprojekts liegen demnach bei etwa 280 Mio. Euro. Die Bauarbeiten sollen frühestens im Herbst 2023 beginnen und bis Ende 2027 abgeschlossen sein.

"Die Erzeugungsstrategie der EnBW zielt klar auf einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien und Klimaneutralität im Jahr 2035. Damit das gelingt, benötigen wir zusätzlich disponible Leistung und Speicher, die Strom bedarfsgerecht auf Abruf schnell und flexibel zur Verfügung stellen und einen stabilen Netzbetrieb gewährleisten", sagt Georg Stamatelopoulos, Chief Operating Officer Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur.

Das neue Pumpspeicherkraftwerk in Forbach sei eine ideale und notwendige Ergänzung zum Ausbau der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien, so der Manager.

Neue Kraftwerkskaverne

Herzstück der neuen Anlage wird demnach die Kraftwerkskaverne im Berg, in der die Kraftwerkstechnik untergebracht wird. Dazu zählen der EnBW zufolge eine Pumpturbine für das Schwarzenbachwerk mit rund 54 Megawatt (MW) Leistung im Turbinenbetrieb und 57 MW Pumpleistung, mit der bei Bedarf gezielt Wasser vom Unterbecken zum Oberbecken gepumpt werden kann.

In der neuen Kraftwerkskaverne soll außerdem die neue Kraftwerkstechnik des Murgwerks mit drei Francis-Turbinen mit insgesamt zirka 23 MW untergebracht werden.

Größerer Wasserspeicher

Für den Bau des neuen Pumpspeicherkraftwerks erweitert der Versorger zudem das bestehende Ausgleichsbecken Forbach um einen im Inneren des benachbarten Bergs liegenden Kavernenwasserspeicher. Dieser soll das Unterbecken des künftigen Pumpspeicherkraftwerks bilden. Hier werde das Wasser aufgefangen, das aus dem Oberbecken, der Schwarzenbachtalsperre, ins Kraftwerk fließt und die Turbinen antreibt, um Strom zu erzeugen.

  • So soll das neue Pumpspeicherkraftwerk aufgebaut sein.

Stabilität der Netze

Pumpspeicher sind der EnBW zufolge derzeit die einzigen großtechnischen, langjährig erprobten und verfügbaren Stromspeicher. Da sie flexibel und bedarfsgerecht Strom erzeugen können, seien sie eine ideale Ergänzung im Zusammenspiel mit anderen erneuerbaren Energien, heißt es.

Die Speicher könnten die witterungs- und tageszeitabhängige Einspeisung aus Wind und Sonne ausgleichen und leisten einen wichtigen Beitrag für die Stabilität der Stromnetze – und damit für die Versorgungssicherheit in deutschen Haushalten und Unternehmen.(jk)