Die Gemeinde Schleife im sächsischen Landkreis Görlitz will ein „Ökologisches Kraftwerk“ errichten, um sich autark mit Energie zu versorgen. Gelingen soll das mittels eines Holzheizkraftwerkes, eines Wärmespeichers und einem Windpark. Letzterer wird von Enercity derzeit geplant.

Der Park soll in zwei Bauabschnitten realisiert werden. Im ersten Schritt sollen vier Windkraftanlagen mit einer Leistung von 24 MW errichtet werden. Dazu hat Enercity bereits eine Kooperationsvereinbarung mit den Flächeneigentümern abgeschlossen. Der zweite und größere Teil des Projekts, 29 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 174 MW sollen in einem Wald errichtet werden. Hierzu müssen die regionalen Planungsbehörden die Flächen noch als Windeignungsstandorte ausweisen.

2000 Wald-Windräder gibt es in Deutschland

Wenn alles klappt könnte der Windpark künftig den Bedarf einer Großstadt mit mehr als 155.000 Haushalten klimaneutral decken und wird dabei jährlich 540 Mio. kWh Ökostrom erzeugen. „Für Enercity ist das Projekt der nächste Schritt zur Erreichung des strategischen Wachstumsziels, bis 2025 ein Gigawatt Windenergieleistung im Eigenbestand zu betreiben“, betont Susanna Zapreva, Vorstandsvorsitzende der Enercity.

Bislang gibt es derzeit rund 2000 Windräder in Deutschland, die auf Forstgebieten errichtet wurden. Dabei habe die Waldwindkraft großes Potenzial, wenn es nach Enercity geht. So seien 11,4 Mio. Hektar des deutschen Waldbestandes naturferner Nutzforst. Nicht einmal 1000 Hektar davon sind aktuell mit Windkraft bebaut.

500 Mio. Euro Investment

Die Pläne zum „Ökologische Kraftwerk“ der Gemeinde Schleif wurden diesen März vorgestellt. Ein Konsortium will 500 Mio. Euro investieren. So sollen auch neue Arbeitsplätze im dreistelligen Bereich geschaffen werden. (lm)