Die Ratsversammlung der Stadt Flensburg hat den Bau einer weiteren erdgasbetriebenen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) im Kraftwerk der Stadtwerke Flensburg genehmigt. Die Anlage "Kessel 13" soll im Jahr 2022 in Betrieb gehen und zwei Kohlekessel vorzeitig ersetzen, die noch bis zu zehn Jahre weiter betrieben werden dürften. Die um 40 Prozent niedrigeren Emissionen der neuen Anlage ersparen der Umwelt jährlich 120.000 Tonnen CO₂. 

Rolf Helgert, der Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke, sieht eine historische Weichenstellung: "Ein derartiger Kraftakt ist nur im gemeinsamen Wirken von Mitarbeitern, Gesellschafter und letzten Endes auch treuen Kunden zu ermöglichen. Der Aufsichtsrat ist hier seiner Verantwortung, die wirtschaftliche Zukunft des Unternehmens abzusichern und dem dringend gebotenen Umweltschutz Rechnung zu tragen, durch besonders intensive Abwägung und große Transparenz bei der Entscheidungsfindung nachgekommen."

Bis zu 80 Prozent Erdgasanteil

Mit einer Fernwärmeleistung von 70 Megawatt wird "Kessel 13" durch die gemeinsame Produktion vom Strom und Fernwärme einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent erreichen. Das liegt noch einmal rund zehn Prozent über der Leistung der alten Kohlekessel. Moderne Gaskraftwerke, die nur Strom produzieren, weisen dagegen nur Wirkungsgrade von maximal 60 Prozent auf.

Die Flensburger Stadtwerke investieren derzeit viel Geld, wie Geschäftsführer Maik Render aufrechnet: "Die neue Erdgas-KWK-Anlage Kessel 13 wird rund 70 Millionen Euro kosten." Der kommunale Versorger investiere insgesamt mehr als 300 Millionen Euro in Flensburgs Umwelt und Zukunft; die dicksten Brocken seien ein bereits realisiertes Kraftwerksprojekt ("Kessel 12") und der Ausbau des Glasfasernetzes. Durch "Kessel 13" steigere sich der Erdgasanteil an der Flensburger Energieversorgung auf bis zu 80 Prozent. (sig)