Strom

Erste Offshore-Ausschreibung im zentralen Modell gestartet

Nach den zwei Übergangsausschreibungen werden Meeresflächen für den Windkraftzubau nun erstmals im neuen, zentralen Modell ausgeschrieben. 1000 MW stehen zum Bieten bereit.
26.02.2021

Die BNetzA hat Flächen für Offshore-Projekte mit fast 1000 MW ausgeschrieben. Bis 2026 sollen die Anlagen ans Netz gehen.

Die Bundesnetzagentur hat am Freitag drei Flächen in Nord- und Ostsee zur Projektierung neuer Offshore-Windparks ausgeschrieben. Insgesamt 958 MW können auf einzelne Bieter verteilt werden - davon 658 MW in der Nordsee und 300 MW in der Ostsee. Es ist die erste Ausschreibung im zentralen Modell.

Nachdem die vergangenen beiden Ausschreibungen 2017 und 2018 im Übergangsmodell stattgefunden haben, wird nun erstmals nicht nur für die Förderung und die Netzanbindungskapazitäten geboten, sondern zugleich für das Recht, beim zuständigen Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die Planfeststellung für die Bebauung der Flächen zu beantragen.

Eintrittrechte für bereits geplante Projekte

Der Höchstwert der Gebote beträgt 7,3 Cent pro kWh. Die Fertigstellung der bezuschlagten Windparks ist dann für das Jahr 2026 geplant. Einen Zuschlag erhält jeweils der Bieter, der den geringsten Förderbedarf für einen Windpark auf der Fläche anmeldet. Für zwei der drei Flächen bestehen allerdings gesetzliche Eintrittsrechte der Unternehmen, die dort ursprünglich einmal Offshore-Windparks geplant hatten. 

Gebote sind bis zum 1. September bei der Bundesnetzagentur einzureichen. Der BWO begrüßt das Vorankommen des Offshore-Ausbaus nach langer Pause: „Mit der heute gestarteten Ausschreibungsrunde 2021 nimmt der Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland endlich wieder Fahrt auf. Jetzt heißt es alle Hebel in Bewegung setzen, die Ausbaulücke schnellstmöglich überwinden und den Zubau verstetigen“, so Stefan Thimm, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Windparkbetreiber Offshore (BWO). Der BWO plädiert weiterhin für Differenzverträge zur weiteren Finanzierung des Offshore-Ausbaus, um Null-Cent-Gebote zu vermeiden, der Branche Sicherheit zu geben und die Bürger von den Energiewende-Kosten zu entlasten. (lm)