Finanztest: Stadtwerke überzeugen beim Wärmestrom

Die Stiftung Warentest hat Tarife für Wärmestrom getestet. (Symbolbild)
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Die Absatzzahlen für Wärmepumpen steigen – und damit auch der Strombedarf. Versorger können die Stromentgelte für den Betrieb einer Wärmepumpe dabei nach eigenem Ermessen senken. Denn die im Strompreis enthaltenen Netzentgelte sind oft geringer.
Diesen Vorteil geben einige Versorger offenbar an die Endkunden weiter, wie die Zeitschrift "Finanztest" der Stiftung Warentest herausgefunden hat. Die Preisspanne ist dabei offenbar enorm. Besonders niedrige Preise zahlen demnach vielerorts Haushalte, die ihren Wärmestrom über einen eigenen Zähler getrennt vom Haushaltsstrom messen und abrechnen. Denn sie können einen speziellen Tarif nur für ihren Wärmepumpenstrom abschließen.
Getrennte Messung
Relevant ist dies jedoch nur, wenn Kunden zwei Zähler haben und demnach auch zwei Tarife abschließen können, einen für Haushaltsstrom und einen weiteren für seinen Wärmepumpenstrom. Allerdings zahlen Stromkunden bei der getrennten Messung auch zwei Mal eine Grundgebühr. Sie lag im Test der Stiftung Warentest für Wärmepumpentarife zwischen 37 und 171 Euro pro Jahr.
Mit einem Doppeltarifzähler seien Energienutzer dabei am flexibelsten, denn dann könnten sie sowohl Tarife für vom Netzbetreiber definierte Nebenzeiten nutzen, für die es oft günstigere Preise gebe, aber auch Angebote für Eintarifzähler.
Hohe Rabatte im Norden
"Finanztest" hat dabei deutschlandweit ausgewertet, in welchen Regionen die Entgelte im Vergleich zum Haushaltsstrom gesenkt werden. Besonders hohe Rabatte von 7 Cent und mehr pro Kilowattstunde waren dabei in weiten Teilen Schleswig-Holsteins, Mecklenburg-Vorpommerns und Brandenburg drin. Geringe Reduktionen von 2 bis 2,9 Cent fanden die Verbraucherschützer in Regionen um Tübingen und Reutlingen, rund um Trier und im Kölner Raum.
Besonders örtliche Stadtwerke überzeugten demnach mit attraktiven Konditionen. So zahlten Kundinnen und Kunden der Stadtwerke Trostberg im oberbayerischen Landkreis Traunstein nur 24 Cent je kWh Wärmestrom. Zum Vergleich: Die Kilowattstunde Haushaltsstrom kostet dort 33,7 Cent.
Tarife für Nachtspeicherheizungen
Von reduzierten Netzentgelten könnten zudem auch Nachtspeicherheizungen profitieren, wenn sie eine separaten Zähler hätten, so "Finanztest" weiter: Rund 1,2 Mio. Haushalte in Deutschland heizen demnach mit einer Nachtspeicherheizung.
Auch bei den Tarifen für Nachtspeicherheizungen gab es enorme Preisunterschiede. Der durchschnittliche Arbeitspreis für Eintarifzähler lag im Test bei 35,99 Cent pro kWh. Der günstigste Tarif kostete 23,95 Cent pro kWh , der teuerste 59,68 Cent. Der durchschnittliche Grundpreis lag "Finanztest" zufolge bei 114,70 Euro pro Jahr. (jk mit dpa)