Strom

Gemeindewerke Reken sollen Windkraft voranbringen

Die Mehrheit der Anteile am neuen Unternehmen hält die Gemeinde Reken. Darüber hinaus sind auch die Stadtwerke Borken beteiligt. Auch andere Geschäftsfelder seien perspektivisch möglich.
13.06.2022

Von links: Rekens Bürgermeister Manuel Deitert, Thomas Abels und Manuel Benning als Geschäftsführer der Gemeindewerke Reken und Emergy sowie Stadtwerke-Borken-Geschäftsführer Ron Keßeler

Die Gemeinde Reken und die Stadtwerke Borken gründen zusammen die Gemeindewerke Reken. Die beiden Partner betreiben bereits ein gemeinsames Windkraftprojekt in Reken/Borken, das große Fortschritte mache. Durch die neue Kooperation könnten Synergien genutzt sowie Dienstleistungen und Produktangebote gebündelt werden, teilt die Gemeinde Reken mit.

Die neue Gesellschaft wird ihren Sitz demnach in Reken (Kreis Borken, Nordrhein-Westfahlen) haben. Das Windprojekt habe in der Mai-Ausschreibungsrunde für Erneuerbare Anlagen nach EEG einen Gebotszuschlag auf Maximalniveau erhalten. Damit sei ein wesentlicher Meilenstein erreicht.

Regionalen Strom für die Rekener

"Für den technischen und kaufmännischen Betrieb der Windkraftanlage brauchen wir einen starken und erfahrenen Partner, mit dem wir das Projekt gemeinsam umsetzen können", sagt Rekens Bürgermeister Manuel Deitert (CD). Hier ergaben sich direkte Anknüpfungspunkte zu den Stadtwerken Borken, die im Rahmen des Emergy-Verbunds und damit gemeinsam mit den Stadtwerken Coesfeld, mit dem Windpark "Letter Bruch" in Coesfeld bereits erfolgreich Windkraftanlagen gebaut hätten.

Im September vergangenen Jahres ging dort mit 13 Windkraftanlagen das größte Wind-Projekte in NRW im Jahr 2021 an den Start, heißt es. "Zudem können wir durch das Regio-Strom Produkt der Stadtwerke den in Reken produzierten Strom auch direkt allen Rekenerinnen und Rekenern zugänglich machen", freut sich Manuel Benning, einer der beiden Geschäftsführer der Gemeindewerke Reken und Kämmerer der Gemeinde.

Ladesäulen und Bäderbetrieb

"Perspektivisch können wir uns viele weitere Themen vorstellen, die in der neuen Gesellschaft angesiedelt werden können", erläutert Thomas  Abels, zweiter Geschäftsführer der Gemeindewerke Reken. Dazu gehörten unter anderem der Verleih von Fahrrädern, die Errichtung von Fotovoltaik-Anlagen, der Bau von E-Ladesäulen sowie die Betriebsführung von Bädern.

Zunächst sollen sich die neuen Gemeindewerke auf die "ureigenen energiewirtschaftlichen Themen" fokussieren. "Reken besitzt mit 74, 9 Prozent die eindeutige Mehrheit, während wir als Stadtwerke Borken lediglich 25,1 Prozent der Anteile an den Gemeindewerken innehaben", sagt Ron Keßeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Borken und der Emergy.

Stadtwerke als strategischer Partner

Rekener Themen sollten demnach in Reken entschieden werden, so der Stadtwerke-Chef. Gleichzeitig könnten die Vorteile und Synergien eines starken Verbunds genutzt werden. "Die Stadtwerke haben in der Gesellschaft kein Gewinnbezugsrecht", betont Keßeler. Die Rolle der Stadtwerke Borken soll ausschließlich darin bestehen, der Gemeinde Reken als strategischer Partner zur Seite zu stehen. (jk)