Strom

Hitzewelle: Steinkohlekraftwerke drosseln Leistung

Die Hitzewelle hat nun auch Folgen für die Stromproduktion in Deutschland: Erste Kraftwerke beginnen, die Leistung zu reduzieren.
26.07.2018

Das Steag-Steinkohlekraftwerk in Bergkamen.

Der Essener Kraftwerksbetreiber Steag hat die Leistung seines Steinkohlekraftwerks in Bergkamen im Ruhrgebiet heruntergefahren, wie ein Unternehmenssprecher am Donnerstag in Essen sagte. Die Außentemperaturen seien so hoch, dass die Anlage nicht mehr ausreichend gekühlt und deshalb nicht mit Volllast betrieben werden könne.

Die Leistung des Kraftwerks wurde zunächst um 150 Megawatt verringert, für Freitag hat Steag eine Reduzierung von 200 Megawatt an die Strombörse EEX gemeldet. Zuerst hatte die Tageszeitung Welt davon berichtet. Auch beim Uniper-Kraftwerk in Wilhelmshaven wurde nach Informationen aus Marktkreisen die Leistung hitzebedingt gedrosselt.

Schiffe können nicht mehr wie gewohnt beladen werden

Der sinkende Wasserstand auf den Flüssen könnte auch die Belieferung von Kohlekraftwerken beeinträchtigen, da die Schiffe nicht mehr wie gewohnt beladen werden können. RWE meldete vorsorglich, dass sein Kraftwerk in Hamm betroffen sein könnte. Die Produktion sei nicht beeinträchtigt, sagte ein Sprecher. Das Großkraftwerk, das 3,2 Millionen Menschen mit Strom versorgt, wird vorrangig über den Datteln-Hamm-Kanal beliefert. Es hat aber auch einen Anschluss an das Schienennetz. (hil/dpa)