Strom

Hybridspeichersystem in Bremen

SWB Erzeugung baut eine 20-MW-Power-to-Heat-Anlage mit Batteriespeicher. Das Konzept hat AEG Power Solutions entwickelt und verspricht ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis.
31.01.2018

SWB Erzeugung stattet das Heizkraftwerk Hastedt mit einem Hybridspeicher aus.

SWB Erzeugung AG & Co KG (SWB) wird eine 20-MW-Power-to-Heat-Anlage installieren. Das Aggregat ist von AEG Power Solutions. Im Konzept enthalten ist auch ein Batteriespeicher, berichtet AEG Power Solutions in einer Pressemitteilung. Bei diesem Hybridsystem wird die Energie sowohl in einem Batteriesystem als auch in einem elektrischen Wärmespeicher gespeichert, die mit einem Stromumrichter verbunden sind. Beide Systeme werden als eine Einheit gesteuert, um den erforderlichen bidirektionalen Stromfluss (zum oder vom Netz) zu gewährleisten und damit die Frequenz auszugleichen und letztendlich die Stabilisierung des Netzes zu ermöglichen. Mit dem 20-MW-System ist ein Betrieb von 15 MW am Regelenergiemarkt möglich.

„AEG Power Solutions hat dieses einzigartige Konzept auf Grundlage seiner jahrelangen Expertise in der Leistungselektronik entwickelt und Schutzrechte angemeldet“, berichtet das Unternehmen. In der Komplettlösung sind enthalten: 24 Speicherumrichter, die in ISO-Metallcontainern untergebracht sind, zusammen mit der Hybridspeicheroption, Niederspannungsverteilerschränken und der Hilfsstromversorgung sowie Mittelspannungstransformatoren und Durchlauferhitzer, die jeweils in separaten Gehäusen untergebracht sind.

Reduzierte Kosten

„Das hybride Speichersystem reduziert die Kosten für die Primärregelleistungserbringung erheblich“, erläutert AEG Power Solutions. Zum einen sei die benötigte Batteriekapazität im Vergleich zu einem herkömmlichen reinen Batteriesystem deutlich geringer (circa 50 Prozent) und die zweite Speicherquelle (Thermie) deutlich günstiger. Zum anderen werden die Leistungselektronik und alle Komponenten für den Netzanschluss (Transformatoren) für die Anbindung beider Speichersysteme doppelt genutzt, was ebenfalls dazu beitrage, die Hardwarekosten der Installation zu reduzieren.

Dies verbessere die Amortisationszeit für den Anlagenbetreiber und trage gleichzeitig zur Senkung der Netzentgelte bei. „Unser Team arbeitet seit 2015 an diesen Lösungen“, erklärt Jörg Liedloff, CTO bei AEG Power Solutions. „Wir sind überzeugt, dass dieser Ansatz sehr kosteneffizient und äußerst zuverlässig ist, um die Anforderungen an die Netzstabilisierung zu erfüllen.“

Bau im Mai

„Wir bei SWB sind überzeugt, dass wir eine nachhaltige und erneuerbare Energieversorgung entwickeln können“, sagt Jens-Uwe Freitag, Geschäftsführer der SWB Erzeugung AG & Co KG. „Die Lösung wird dazu beitragen, uns in diesem Markt zu positionieren.“ Die Anlage wird im Mai 2018 vor Ort installiert. (al)