Strom

Jena: Reallabor zur integrierten Energiewende gestartet

Die Stadtwerke Jena wollen gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft die Sektorenkopplung voranbringen und das möglichst netzdienlich.
04.11.2022

Zur Energiewende gehört nicht nur der Ausbau von erneuerbaren Erzeugungskapazitäten, sondern auch der Netzausbau bzw. die smarte Steuerung von Erzeugung und Verbrauch. Daran wollen die Stadtwerke Jena die kommenden Jahre arbeiten.

Im Reallabor „JenErgieReal“ wollen die Stadtwerke Jena gemeinsam mit der Stadt, der Wohnungswirtschaft und der Hochschule Zwickau erproben wie sich Strom- und Wärmeversorgung, Elektromobilität und Energiespeicherung möglichst effizient und netzdienlich kombinieren lassen. Fünf Jahre hat der Kommunalversorger und seine Partner dafür Zeit.

Im Rahmen des Reallabors sollen PV- sowie Solarthermieanlagen strategisch in Jena verteilt und über eine virtuelle Plattform verbunden werden. Die Standorte sollen dabei verschiedene Sektoren des Energiesystems abbilden. Quartiersspeicher sowie netzdienliche Speicher sollen mit Ladesäulen oder Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung kombiniert werden, Elektrofahrzeuge als kurzzeitige, bewegliche Energiespeicher sowie ein Gewerbespeicher zur Schnellladung in das System integriert werden.

20 Mio. Euro werden gefördert

Die beim Schnellladeprozess entstehenden Wärmeverluste können nutzbar gemacht und in einem dezentralen Wärmesystem zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus sollen neben den technischen Aspekten des Reallabors Verbesserungspotentiale der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingen abgeleitet und die gesellschaftlichen und sozialen Aspekte einer zukunftsgerechten, integrierten Stadtentwicklung mitbetrachtet werden.

Das Reallabor wird vom BMWK mit insgesamt rund 20 Mio. Euro gefördert und ist Teil des siebten Energieforschungsprogramms, mit dem die Bundesregierung Unternehmen und Wissenschaft bei der Entwicklung zukunftsweisender Energietechnologien unterstützt. (lm)