Strom

Krefeld: Vom neuen Regionalstrom-Angebot profitieren auch lokale Projekte

Immer mehr Stadtwerke setzen auf Stromtarife, die den direkten Bezug lokal erzeugten Stroms ermöglichen: In Krefeld geht man dabei noch einen Schritt weiter.
06.07.2021

Der Strom für das neue Regionalstromprodukt der Stadtwerke Krefeld stammt aus dieser Windenergieanlage im niederrheinischen Wachtendonk.

Die Stadtwerke Krefeld haben ein eigenes Regionalstromprodukt entwickelt. Unter dem Namen "meinSWK Heimatstrom“ können Kunden direkt Energie aus Anlagen aus einem Umkreis von maximal 50 Kilometer um Krefeld herum beziehen. Zu Anfang stammt der Strom aus der Windenergieanlage in Wachtendonk. Diese wird von der SWK Energie und den Gemeindewerken Wachtendonk betrieben.

„Von der mit dem Windrad erzeugten Strommenge erhalten wir zunächst jährlich etwa eine Million Kilowattstunden Strom. Das genügt, um zum Start 300 bis 350 Haushalte zu versorgen.“, erklärt Smail Zarouali, Bereichsleiter Vertrieb Privat- und Gewerbekunden der SWK Energie. Man könne aber jederzeit Strom aus weiteren Windenergieanlagen aus der Region dazu holen.

Zertifizierung durch TÜV

Das Produkt „meinSWK Heimatstrom“ ist zertifiziert vom TÜV. Preislich liegt das neue Produkt laut Pressemitteilung etwas oberhalb des bestehenden Ökostromtarifs „meinSWK KLASSIK öko". Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden bedeutet das 35 Euro im Jahr mehr im Vergleich zu einem Bezieher von KLASSIK-Strom. Angeboten werden Lieferverträge mit einer Dauer von zwölf oder 24 Monaten.

Ein Teil des Verkaufspreises fließt in einen Ökofonds, aus dem jedes Jahr Klimaschutz- und Energieeffizienz-Projekte in der Region gefördert werden. 0,5 Cent je Kilowattstunde gehen in den Fonds. „Wir werden als SWK zum Start außerdem 10.000 Euro als einmaligen Sockelbetrag in den Ökofonds einzahlen“, sagt SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke.

Soziale und gemeinnützige Träger aus Krefeld, Wachtendonk und Straelen wie Vereine etc. können sich um eine Förderung aus dem Topf bewerben, um Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung und zum Ausbau erneuerbarer Energien zu finanzieren. Gefördert werden 30 Prozent der Gesamtprojektkosten, maximal jedoch 3.000 Euro. Ein interner Förderbeirat der SWK entscheidet über die Mittelvergabe und wird von einem externen Wirtschaftsprüfer kontrolliert.

Das Erneuerbaren-Portfolio der SWK

Die SWK betreiben in Straelen und Wachtendonk zwei Windenergieanlagen. Zusätzlich ist der Kommunalversorger über Green Gecco, einem Gemeinschaftsunternehmen von mehreren Stadtwerken und der RWE Renewables GmbH, an zahlreichen Projekten der regenerativen Erzeugung beteiligt. (hoe)