Strom

Netzbetreiber lässt Uhren nachgehen

Zu wenig Regelenergie eines Übertragungsnetzbetreibers führt zu falschen Zeitangaben.
05.03.2018

Funkuhr, Quarzkristall oder mechanisch? Wer glaubt, damit das Spektrum der Zeitmessung erfasst zu haben, irrt. Zahlreiche Uhren messen die Zeit mit Hilfe der Netzspannung. Entsprechende Elektronik ist günstig und funktioniert in der Regel auch dort, wo Funkuhren oft versagen: Im Heizungskeller oder in abgeschirmten Räumen. Nach Angaben des Internet-Portals heise.de nutzen zahlreiche Radiowecker oder Küchengeräte das Netz als Taktgeber.

Seit Mitte Januar hat diese Technologie jedoch ein Problem: Die Uhren gehen nach – inzwischen rund fünfeinhalb Minuten. Wer es ganz genau wissen will, geht natürlich auf die Internet-Site des Schweizer Übertragungsnetzbetreibers Swissgrid, der die Abweichung mit aktuell 351,004 Sekunden auf die tausendstel Sekunde genau weiß.

Entso-E will gegensteuern

Den Grund für die Abweichung nennt der Verband der europäischen Transportnetzbetreiber Entso-E: Ein nicht genannter Transportnetzbetreiber liefere seit Mitte Januar zu wenig Regelenergie ins europäische Verbundnetz. Dadurch sinke die Netzfrequenz und dies führe wiederum zu falsch gehenden Uhren. Entso-E kündigt nun an, Maßnahmen zu ergreifen, dass die Uhren künftig wieder richtig gehen. (wa)