Neue Technologie zur Spannungshaltung
Geplant ist ein leistungsstarker rotierender Phasenschieber, der durch seine große Schwungmasse zusätzlich der Frequenzstützung dient. Schließlich ist für die Spannungsregelung im Stromnetz die sogenannte Blindleistung unerlässlich. Sie stützt die Spannung im Netz bei der Übertragung großer Leistungen über weite Strecken. Solche weiträumigen Stromtransporte sind zum Beispiel erforderlich, um Windstrom aus dem Norden im industriereichen Süden Deutschlands nutzen zu können.
Bisher wurde sie vor allem von den Generatoren der Großkraftwerke bereitgestellt. Da im Zuge der Energiewende viele von ihnen vom Netz gehen, investiert Amprion verstärkt in den Bau von Anlagen, die die Spannungshaltung gewährleisten – sogenannten Blindleistungskompensationsanlagen.
Der Startschuss für das Projekt erfolgte mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung über eine Videokonferenz zwischen Amprion und Siemens Energy. Beide rechnen mit einer Projektlaufzeit von vier Jahren bis die Pilotanlage in Betrieb genommen werden kann.
Stützung der Netzfrequenz
Der rotierende asynchrone Phasenschieber (Asynchronous Rotating Energy System Stabilizer – ARESS) ist hier laut Amprion und Siemens eine neue und vollintegrierte Technologie. Insbesondere bei der Bereitstellung von Momentanreserve könne im Gegensatz zum synchronen Phasenschieber weit mehr und länger Rotationsenergie entnommen und für die Frequenzstabilität genutzt werden. Die Maschine sei äußerst reaktionsschnell und leistungsstark und trage zur Netzstabilität bei.
Volkswirtschaftlicher Nutzen
Die Technologie könne deutlich günstiger und kompakter ausgeführt werden als Kombinationen verfügbarer Technologien mit gleichem Anwendungsziel, etwa in Form einer Kombination von Batterien und synchronen Phasenschiebern. (sg)