Strom

Nordsee-Anrainer unterzeichnen Offshore-Abkommen mit Großbritannien

Der Brexit hatte auch Auswirkungen auf den gemeinsamen Offshore-Ausbau innerhalb der EU. Großbritannien ist der Spitzenreiter, was Windkapazitäten auf See angeht. Nun ist das Land wieder an Bord der Nordsee-Energiekooperation.
19.12.2022

Nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU musste ein neues Abkommen für Nordsee-Energiekooperation geschlossen werden.

Deutschland sowie andere Nordsee-Staaten haben mit Großbritannien am Sonntag ein Abkommen im Bereich Offshore-Windenergie unterzeichnet. Dieses sieht gemeinsame Windparks auf See, Interkonnektoren und die Produktion von Wasserstoff vor, um in Zukunft Strom- und Wasserstoffimporte zu generieren. Sven Giegold, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, unterzeichnete das Abkommen für Deutschland, wie das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mitteilte.

Da mit dem Brexit die Mitgliedschaft des Vereinigten Königreichs in der Nordsee-Energiekooperation (NSEC) endete, war für eine Zusammenarbeit im Bereich Offshore-Wind ein neuer Rahmen benötigt worden. «Wir freuen uns sehr, das Vereinigte Königreich wieder an Bord der Nordsee-Kooperation zu haben», sagte Wiegold laut der Mitteilung. Damit werde es künftig möglich, mit «diesem wichtigen Partnerland» ganz konkret gemeinsame Offshore-Projekte zu entwickeln, die der Versorgung Deutschlands mit grünem Strom zugutekämen.

Großbritannien ist Spitzenreiter bei Offshore-Wind

Großbritannien weist laut Bundeswirtschaftsministerium aktuell mit rund zehn GW die mit Abstand höchste installierte Offshore-Wind-Leistung in Europa auf. Angesichts der Potenziale des Vereinigten Königreichs von über 600 GW Stromerzeugungskapazität bei einem nationalen Bedarf von rund 100 GW bis 2050 könne dies wichtige Chancen für Deutschland eröffnen. (dpa/lm)