Strom

RWE legt Kraftwerk Frimmersdorf still – Sicherheitsbereitschaft endet

Was aus dem traditionsreichen und gleichzeitig attraktiven Industriestandort wird, wird in einem Projekt mit der Stadt Grevenbroich und dem Rhein-Kreis Neuss geklärt.
30.09.2021

Das Kraftwerk Frimmersdorf in der Bauphase 1954.

Der Energiekonzern RWE legt sein traditionsreiches Braunkohlekraftwerk Frimmersdorf endgültig still. Strom wird an dem Standort schon seit einigen Jahren nicht mehr produziert. Am Donnerstag endet auch die Sicherheitsbereitschaft für die beiden verbliebenen Kraftwerksblöcke "Paula" und "Quelle", wie RWE mitteilte. Die beiden Kraftwerksblöcke standen vier Jahre als Kapazitätsreserve für Stromengpässe bereit.

Die beiden Blöcke haben seit ihrer Inbetriebnahme in zusammen 700.000 Betriebsstunden 244 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Damit könnte man rein rechnerisch sämtliche Stromverbraucher Düsseldorfs 60 Jahre lang versorgen. Der gesamte Standort Frimmersdorf II hat seit Bestehen fast 1000 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt – genug, um Düsseldorf 250 Jahre unter Strom zu halten, teilt der Konzern mit.

30 Mitarbeiter wechseln oder gehen in den Ruhestand

Weil RWE dadurch Personal- und andere Kosten entstanden, erhielt der Konzern vom Bund eine Entschädigung. Eingesetzt wurden die Blöcke in dieser Zeit nicht, wie ein RWE-Sprecher sagte. Die noch rund 30 Mitarbeiter wechseln entweder in den Ruhestand oder zum benachbarten Kraftwerk Neurath. Was aus dem Industriestandort wird, soll in einem Projekt mit der Stadt Grevenbroich und dem Rhein-Kreis Neuss geklärt werden. Bis Ende nächsten Jahres gehen an den anderen RWE-Standorten im rheinischen Revier weitere sechs Braunkohleblöcke vom Netz.  (dpa/gun)