Strom

Schleswig-Holstein: Westküstenleitung wird nach Dänemark weitergebaut

Die Westküstenleitung für erneuerbaren Strom wird europäisch. Die Trasse wird nach Dänemark weitergebaut.
13.03.2018

Durch die Westküstenleitung fließt viel Strom aus Offshore-Windkraftanlagen.

Die 380-kV-Westküstenleitung, die vor allem von Produzenten Erneuerbaren Stroms genutzt wird, bekommt ein neues Umspannwerk in Klixbüll, Nordfriesland. Von dort wird die Stromtrasse bis nach Ellund in der Nähe von Esbjerg weitergeführt. „Energiewende ist eine über die Landesgrenzen hinausgehende Aufgabe“, sagte dazu der schleswig-holsteinische Energiewendeminister Robert Habeck (Grüne). "Dafür ist der fortschreitende Ausbau von erneuerbarer Energie unerlässlich. Gleichzeitig müssen wir sicherstellen, dass die regenerative Energie auch transportiert und genutzt werden kann."

In diesem Sinne werden die Planungen für die Weiterführung der 380-kV-Westküstenleitung nach Dänemark nun gemeinsam mit den zuständigen Behörden des nördlichen Nachbarlandes durchgeführt. Die Westküstenleitung bezeichnet der Minister dabei als „das Herzstück der Energiewende im Norden“. Hintergrund dessen ist, dass große Kapazitäten für Erneuerbare Energien durch Windparks abgedeckt werden, die vor der dänischen Küste liegen.  

Von Brunsbüttel nach Dänemark

In Schleswig-Holstein verläuft die 380-kV-Westküstenleitung von Brunsbüttel bis zur dänischen Grenze, sie ist in fünf Abschnitte unterteilt. Der südliche Abschnitt zwischen Brunsbüttel und Süderdonn in Dithmarschen ist bereits in Betrieb und hat schon bewirkt, dass die Abregelung von Windenergie um einige Prozent zurückgegangen ist. Dieser Effekt soll nun deutlich verstärkt werden. Von Süderdonn wird die Trasse nun in mehreren Segmenten nach Norden bis Klixbüll, der Nachbargemeinde des bekannten Künstlerortes Niebüll, weitergeführt. Planung und Bau sind auf diesen Abschnitten schon weit fortgeschritten.

Das Energiewendeministerium Schleswig-Holstein wird in enger Kooperation mit dem Vorhabenträger Tennet und dem Kreis Nordfriesland ab dem 18. April 2018 ein Dialogverfahren in der Region durchführen. Die Vertreter betroffener Gemeinden und Betriebe sowie Anwohner können dort über die möglichen Streckenführungen diskutieren. Minister Habeck gibt sich bürgernah: „Wir wollen im Dialog mit den Bürgern und Bürgerinnen vor Ort eine möglichst verträgliche Streckenführung finden.“ Die Auftaktkonferenz findet in die Stadthalle Niebüll statt. Parallel veranstaltet der dänische Netzbetreiber Energinet eine Anhörung der Öffentlichkeit am 24. April in Bredebro. (sig)