Strom

Schwarzstorch stoppt Windpark in der Eifel

Ein Urteil für den Storch: Der Bau des Windparks Dahlem IV ist bereits vergangenes Jahr zum Erliegen gekommen - das Verwaltungsgericht Aachen sieht das Vorhaben als nicht genehmigungsfähig.
28.09.2018

Der Schwarzstorch hat nun wieder seine Ruhe - das Verwaltungsgericht in Aachen entzieht dem Windpark in Dahlem die Genehmigung.

Der unter Schutz stehende Schwarzstorch hat einen Windpark in der Eifel gestoppt. Das Verwaltungsgericht Aachen verhängte am Freitag einen Baustopp für den Windpark Dahlem IV mit fünf Windrädern. Bei der Genehmigung des Projekts mit knapp 20 MW Leistung habe es erhebliche Verfahrensfehler gegeben, entschied das Gericht auch im Hauptsacheverfahren. Die Arbeiten des Projektentwicklers Dunoair stehen schon seit Juni 2017 still, nachdem das Gericht mit einem Eilbeschluss den Weiterbau untersagt hatte.

Die Prüfung möglicher Auswirkungen auf die seltene Vogelart sei fehlerhaft gewesen, befand das Gericht jetzt. Es bestehe keine Aussicht darauf, dass das Vorhaben in der beantragten Form mit Blick auf die Gefährdungen des Schwarzstorches überhaupt genehmigungsfähig sei (Az.: 6 K 612/17). Die bundesimmissionsschutzrechtliche Genehmigung für den Bau der Windkraftanlagen auf dem Grund der Gemeinde Dahlem liegt dem Projektierer bereits seit 2016 vor.

Berufung gegen die Naturschutzbund Klage möglich

Nach Ansicht des Gerichts ist der Kreis Euskirchen zu unrecht davon ausgegangen, dass ein Horst in der Nähe der Windräder schon seit mehreren Jahren nicht mehr besetzt gewesen sei. Außerdem bestehe ein erhöhtes Rsikio, dass die Vögel mit den Windrädern zusammenstoßen könnten. Während der Brutzeit sind Schwarzstörche sehr empfindlich, so dass Störungen am Horst zur Aufgabe der Brut führen könnten, heißt es beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz.

Geklagt hatte der Naturschutzbundes Deutschland. Der Kreis Euskirchen und der Anlagenbetreiber können gegen das Urteil einen Antrag auf Zulassung der Berufung stellen, über den das Oberverwaltungsgericht in Münster entscheidet.(ls/dpa)