Strom

Siemens baut Konverter für SuedOstLink

Für die beiden Stromrichter haben Tennet und 50Hertz jetzt den Auftrag vergeben. Einer soll in Wolmirstedt, der andere im Raum Landshut errichtet werden.
31.05.2021

Konverteranlagen brauchen viel Platz: Hier das Foto des Konverters des Offshore-Netzanbindungsprojekts BorWin3

Die Gleichstromverbindung SuedOstLink gilt als eines der großen Netzausbauprojekte der Energiewende. Zum Bau der beiden Konverteranlagen, die jeweils an den Enden die Gleichstromverbindung mit dem existierenden Drehstromnetz verbinden, haben die beiden verantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz und Tennet den Auftrag zum Bau an Siemens vergeben.

50Hertz verantwortet SuedOstLink von Sachsen-Anhalt bis an die bayerische Grenze, in Bayern ist Tennet zuständig.
 

 
 

Wichtiger Schritt für Integration Erneuerbarer

Die beiden Netzbetreiber hatten für die beiden Stromrichter ein gemeinsames Ausschreibungsverfahren gestartet, da die Anlagen eine technische Einheit bilden. Siemens soll beide Konverteranlagen schlüsselfertig an die Vorhabenträger übergeben.

„Der SuedOstLink ist ein entscheidendes Element hin zu unserem 50Hertz-Ziel, 100 Prozent erneuerbare Energien bis zum Jahr 2032 sicher in unser Netz und System zu integrieren“, erklärte Frank Golletz, Technischer Geschäftsführer bei 50Hertz. „Nach der Vergabe des Auftrags für die SuedOstLink-Erdkabel im Mai 2020 ist dies der zweite wichtige Auftrag hin zur Realisierung dieses Vorhabens.“

Standpunkte der Konverter

Der Standort des nördlichen Konverters im Vorhabenteil von 50Hertz ist bereits lokalisiert. Er soll am Umspannwerk Wolmirstedt nordwestlich von Magdeburg entstehen. Hier können unter anderem Flächen und Anlagen des bestehenden Umspannwerks mitgenutzt werden. Zudem liegt das Umspannwerk als bestens angebundener, zentraler Netzknoten im windstromreichen Nordosten Deutschlands.
 
Der südliche Konverter in Bayern soll im Raum Landshut in der Nähe des Netzverknüpfungspunkts Isar errichtet werden. Derzeit prüft Tennet auf Basis des von der Genehmigungsbehörde – der Bundesnetzagentur – festgelegten Untersuchungsrahmens (von Oktober 2020) vier potenzielle Konverter-Standorte. Eine endgültige Entscheidung über den Standort wird die Bundesnetzagentur im Planfeststellungsbeschluss treffen.

Zahlen und Fakten

Die Konverteranlagen beanspruchen jeweils eine Fläche von ca. 4,5 Hektar. Die gesamte Bauphase samt Inbetriebnahme soll voraussichtlich dreieinhalb Jahre dauern. Die Kosten für beide Konverteranlagen belaufen sich auf mehrere hundert Millionen Euro. Insgesamt liegen die Kosten für SuedOstLink bei ca. vier bis fünf Milliarden Euro.
 
Konverter werden zur Umwandlung zwischen Wechsel- und Gleichstrom benötigt. Um den in Nord- und Ostdeutschland erzeugten Wechselstrom aus Windkraftanlagen verlustarm zu den Ballungsräumen und Industriezentren in Süddeutschland zu transportieren, wird er im nördlichen Konverter in Gleichstrom umgewandelt und dann im südlichen Konverter wieder in Wechselstrom umgewandelt. Aus diesem Grund werden diese Anlagen auch Stromrichter genannt. (sg)