Strom

Smarter Rechner für die Energiewende

Mit einem neuen Simulationssystem können Energieproduzenten und -versorger die oft überlasteten Stromnetze effizienter nutzen.
01.08.2018

Der Windpark Zellertal im rheinland-pfälzischen Donnersbergkreis besteht aus zwei Windkraftanlagen des Typs GE 2.75-120 mit einer Gesamtleistung von 5,56 MW.

Der Ausbau erneuerbarer Energien bringt das deutsche Stromnetz zunehmend an seine Grenzen. Insbesondere in Norddeutschland wird zu Spitzenzeiten oftmals mehr Strom produziert, als in den Süden und Westen des Landes transportiert werden kann. Die Menge an Ökostrom, die durch Einspeisemanagement verloren geht, entsprach im bisherigen Rekordjahr 2017 in etwa fünf Prozent des gesamten erzeugten Windstroms.

Experten des Jülich Supercomputing Centre (JSC) haben nun in einer dreijährigen Kooperation mit dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet ein hybrides Rechnersystem entwickelt: das „Smart Performance Cluster“. Es soll dazu beitragen, das über Jahrzehnte gewachsene Stromnetz an die Anforderungen der Energiewende anzupassen. Der Netzbetreiber nutzt für den Ausbau Computersimulationen der Lastflüsse im Stromnetz, die sich mit dem neuen System um das über 30-fache beschleunigen lassen.

Berechungen parallel ausführen

„Mit dem neu entwickelten System sind wir in der Lage, zahlreiche Berechnungen parallel auszuführen. Dadurch bleibt mehr Zeit, die Berechnungsergebnisse in weiteren Dimensionen zu analysieren und neue Erkenntnisse zu erhalten“, erklärt Stefan Schuh, der bei Tennet für die Kooperation verantwortlich ist. Der Netzbetreiber setzt umfangreiche Simulationswerkzeuge ein, um den Bau und die Dimensionierung neuer Stromleitungen zu planen. Die Anwendungen von „Smart Performance Cluster“ werden sowohl für Windows- als auch für Linux-Software unter einer Oberfläche bereitgestellt. (sig)