Strom

Stadtquartiere als Reallabor für Energiewende

Vom hohen Norden bis in den Süden – Europas Städte und Metropolen zeigen, wo die Potenziale der Sektorkopplung und Energiewende im urbanen Alltag liegen.
09.05.2018

Das 88 000 qm große Werksviertel am Münchner Ostbahnhof soll sich überwiegend selbst mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien versorgen.

Wo lassen sich die Chancen der Sektorkopplung besser ausprobieren als in Großstädten und Mega-Cities? Schließlich wohnen und leben Städter oft dicht an dicht und auch der Verkehr bietet von Stop-and-Go bis zum gut ausgebauten ÖPNV alle Optionen. Eon hat deshalb Gestalter der Energiewende auf die Energietage Berlin eingeladen, um über die Stadt der Zukunft und deren Energieversorgung zu diskutieren.

Der Trend geht immer mehr zur Eigenversorgung im Strom und Wärmebereich. So plant die Stadt Malmö in Schweden gemeinsam mit Eon derzeit ein Stadtquartier mit 10 000 Wohnungen und Arbeitsplätzen, das sich überwiegend selbst mit erneuerbaren Energien versorgen soll. Bis 2020 soll die Vision von einer voll integrierten Infrastruktur für die Strom-, Wärme- und Kälteversorgung Wirklichkeit werden. Für die optimale Energieeffizienz werden die Gebäude mit smarter Technik ausgestattet. Ein ähnliches Modellprojekt planen die Stadtwerke München gemeinsam mit Bayernwerk Natur. Auf 88 000 qm Grundfläche soll in den nächsten Jahren eine Wohn- und Büroviertel entstehen, das seinen Strom zu 80 Prozent selbst erzeugt und auch bei der Wärme- und Wasserversorgung weitgehend autark ist. Dazu beitragen soll eine Grundwasser-Geothermieanlage.

Kopenhagen setzt auf E-Mobilität, während Berlin die Wärmewende fokussiert

Kopenhagen setzt weniger auf Bauprojekte als vorrangig auf den Ausbau der Elektromobilität. Die Stadt fördert diverse Projekte rund um das Thema alternative Treibstoffe und will seine Bürger zum Fahrradfahren animieren. Berlin hingegen hat sich der Wärmewende verschrieben. Knapp 200 000 neue Wohneinheiten entstehen in den kommenden Jahren in der deutschen Hauptstadt. Eine ideale Gelegenheit für Eon in die Wärmeversorgung eines 50 000 qm großen Bürokomplexes einzusteigen und den Einsatz einer Großwärmepumpe zu testen. (ls)