Strom

Stadtwerk und Genossenschaft bauen gemeinsamen Windpark

Dazu haben die Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll und die Städtischen Werke aus Kassel nun eine Kooperation geschlossen. Auch eine PV-Anlage ist geplant.
12.09.2024

Begrüßen die neue Kooperation (von links): Werner Braun, Aufsichtsratsvorsitzender der Energiegenossenschaft Schwalm Knüll; Mathias Strippel, Vorstand der Energiegenossenschaft Schwalm Knüll; Brigitte Buhse, Vorstand der Energiegenossenschaft Schwalm Knüll; Horst Kaisinger, Vorstand der Energiegenossenschaft Schwalm Knüll; Stefan Scheindl, Erster Stadtrat, Schwarzenborn; Lars Rotzsche, Leiter Windenergie, Städtische Werke; Jürgen Liebermann, Bürgermeister der Stadt Schwarzenborn, Olaf Hornfeck, Vorstand, Städtische Werke und Markus Jungermann, Leitung Erneuerbare Energien, Städtische Werke.

Die Städtischen Werke aus Kassel, die Stadt Schwarzenborn (Hessen) und die Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll haben einen Kooperationsvertrag zur Errichtung eines Energieparks am Standort Schwarzenborn unterzeichnet. Ziel ist die Planung, der Bau und der Betrieb von Windkraftanlagen am Knüll. Möglichst parallel dazu soll auch eine Photovoltaik-Freiflächenanlage entstehen.

Die Partner wollen damit gemeinsam einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen und zur Minderung der negativen Folgen des Klimawandels leisten. Der Knüll ist einer der ersten Standorte von Windkraftanlagen in Hessen mit seit Jahrzehnten in Betrieb befindlichen Anlagen, wie die Städtischen Werke erklären.

Breite Bürgerbeteiligung

Die Projektpartner wollen demnach eine Betreibergesellschaft gründen, an der nach Inbetriebnahme der Anlagen die Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll, die Städtischen Werke, die Stadt Schwarzenborn und, wenn gewünscht, private Flächeneigentümer beteiligt sind.

Die Städtischen Werke bringen ihre Expertise in der Planung, Umsetzung und im Betrieb von Erneuerbaren-Anlagen mit ausgeprägter Bürgerbeteiligung ein. Gemeinsam mit einer Vielzahl von kommunalen Partnern und Bürgerenergiegenossenschaften betreibt der kommunale Versorger unter anderem mehrere Windparks in der Region. Die Städtischen Werke beliefern die Stadt Kassel und das Umland mit Strom, Erdgas und Fernwärme.

Sieben Mio. Euro

Die Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll will die Wertschöpfungsanteile aus den erzeugten erneuerbaren Energien der Region und ihren Mitgliedern zugutekommen zu lassen, heißt es. Die Genossenschaft hat nach eigenen Angaben in den letzten zehn Jahren bereits eine direkte Wertschöpfung von sieben Mio. Euro erreicht. Hinzu kommen indirekte Beiträge wie Dividenden, Zinsen, Pachten und Gewerbesteuern vor Ort.

Möglich war dies im Wesentlichen durch zwei Windparks in Ottrau (Schwalm-Eder-Kreis, Hessen), zwei PV-Freiflächenanlagen und zahlreichen PV-Anlagen auf Dächern von Gebäuden in Schwalm und Knüll. Die Energiegenossenschaft will auch beim neuen Projekt in Schwarzenborn eine breite Bürgerbeteiligung organisieren.

Langfristige Perspektive

Die Stadt Schwarzenborn als Eigentümer von Teilen der benötigten Flächen unterstützt das Vorhaben demnach in allen Belangen. Der Standort Schwarzenborn biete "sehr gute Voraussetzungen" für den Betrieb eines Windparks, und das Projekt soll der Stadt eine langfristige finanzielle Perspektive durch eine direkte Beteiligung und die Einnahme von Gewerbesteuern eröffnen. (jk)