Statkraft bindet 31 Windturbinen in ein Wind-PPA ein

Der Windbranche stehen stürmische Zeiten bevor.
Der Direktvermarkter Statkraft geht neue Wege bei der Handhabe von Windkraftanlagen, die nach 20 Jahren aus der Vergütung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes fallen. Erstmalig kreiert das Unternehmen ein Wind-PPA (Power Purchase Agreement), also einen langfristiger Stromliefervertrag zwischen einem Stromproduzenten und einem Stromabnehmer.
Das vereinbarte Vertragspaket zwischen Statkraft, dem Bürgerwindpark Bassum und fünf weiteren Bürgerwindparks in Niedersachsen umfasst 31 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 46 MW. Die einzelnen Verträge haben Laufzeiten von drei bis fünf Jahren. Der Strom aus den Windparks wird zukünftig zur Stromversorgung eines „großen deutschen Industrieunternehmens“ genutzt.
Der Rückbau von Anlagen kann verhindert werden
Die Vereinbarung zeigt, dass der wirtschaftliche Betrieb von Windkraftanlagen nach 2020 möglich ist und der Rückbau von Bestandsanlagen verhindert werden kann“, betont der Direktvermarkter mit einem Portfolio von rund 10 000 MW. „In vielen Fällen ist ein Betrieb ohne Förderung möglich, wenn marktorientiertes Handeln, eine gezielte Vermarktung und ein effizienter Anlagenbetrieb zusammenkommen“, sagt Carsten Poppinga, Geschäftsführer von Statkraft in Deutschland. Und: „Viele unserer Industriekunden haben sich Nachhaltigkeitsziele gesetzt und sind daher an einer Versorgung mit grünem Strom interessiert.“
Jan Pinkernelle, Geschäftsführer der Bürgerenergiegesellschaften: „Mit GE Renewable Energy haben wir einen starken Partner auf der technischen Seite und können so Statkraft die vereinbarte Stromlieferung garantieren und unsere Einnahmen absichern.“
Bis 2016 fallen 17 GW Windkraftanlagen aus dem EEG
Ab dem 1. Januar 2021 läuft bei etwa 6000 Windkraftanlagen in Deutschland die EEG-Förderung aus. Insgesamt entspricht dies einer installierten Leistung von 4500 MW, genug um den Strombedarf von etwa 2,1 Millionen Haushalten zu decken. Nach aktuellem Datenstand erhalten im Zeitraum 2021 bis 2026 etwa 14000 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt rund 17000 MW keine EEG-Vergütung mehr. Das entspricht mehr als einem Drittel der derzeit installierten Onshore-Windleistung in Deutschland. (al)