Strom

Störungsstatistik: Deutsche nur zwölf Minuten ohne Strom

Vergangenes Jahr waren deutsche Haushalte zu über 99,997 Prozent versorgt: Drei von vier Kunden hatten gar keine Stromunterbrechung, das ergibt die VDE FNN Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik. Der Verband lobt die Netzbetreiber.
10.09.2020

Im internationalen Vergleich steht Deutschland gut da: Nur Südkorea hat mit noch weniger Strom-Unterbrechungen zu kämpfen.

Die Stromversorgung in Deutschland wird nachhaltiger und klimaschonender und ist dabei sehr zuverlässig. Dass sich der hohe Aufwand der Netzbetreiber lohnt und erfolgreich ist, belegt die neue VDE FNN Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik 2019: Über ganz Deutschland gerechnet, musste ein Stromkunde im Jahr 2019 nur 12,0 Minuten ohne Strom auskommen – 2018 waren es noch 13,3 Minuten. Damit war jeder Haushalt zu über 99,997 Prozent versorgt. Von einem Stromausfall betroffen zu sein, war vergleichsweise gering: Drei von vier Kunden haben vergangenes Jahr keine Unterbrechung erfahren.

Besonders wichtig für Industrie und Gewerbe: 2019 haben die Ereignisse, die zu Spannungseinbrüchen führten, nicht zugenommen. Zu solchen Störungen zählen etwa Kurzschlüsse. Zum Hintergrund: Die eingesetzten Geräte und Anlagen reagieren teilweise sensibel auf kleinste Spannungsschwankungen, da immer mehr empfindliche Bauteile und Steuerungen eingesetzt werden.

Hohe Versorgungszuverlässigkeit durch Netzbetreiber

Netzbetreiber leisten einen enormen Aufwand, um die Netze in den zulässigen Grenzen von Frequenz, Spannung und Leitungsbelastung zu betreiben, betont der VDE. Die Anforderungen dabei steigen durch den Umbau auf erneuerbare Energien und unter anderem dem dadurch notwendigen Stromtransport über weite Strecken: Da der Netzausbau nicht so schnell möglich ist, entstehen vermehrt Engpässe im Netzbetrieb, die die Netzbetreiber beheben müssen.

Heike Kerber, Geschäftsführerin Forum Netztechnik / Netzbetrieb (VDE FNN): „Ziel ist eine gleichbleibend hohe Zuverlässigkeit der Stromversorgung. Bisher kann sich diese sehen lassen. Allerdings dürfen wir uns darauf nicht ausruhen. Deshalb leisten Netzbetreiber großen Aufwand, um dieses Gut aufrechtzuerhalten. Beispielsweise nutzen sie immer mehr Möglichkeiten im Betrieb, etwa die höhere Auslastung von Freileitungen bei entsprechenden Wetterbedingungen.“

2018 konnten Netzbetreiber durch Engpässe rund 3,5 Prozent des Jahres-Bruttostromverbrauchs nicht wie geplant einspeisen lassen. Die Entschädigungen, die Netzbetreiber an die Anlagenbetreiber zahlten, lagen 2018 im hohen dreistelligen Millionenbereich. (sg)