Strom

Studie: Höhere Energiekostenbelastung in Ostdeutschland

Trotz niedrigerer Löhne: Strom ist im Osten Deutschlands drei Prozent teuer als im Westen, Gas sogar fünf Prozent.
03.05.2018

Die Kosten für Energie belasten Verbraucher im Osten stärker als im Westen, zu diesem Schluss kam eine Studie des Online-Vergleichsportals Check24. Hauptsursache für die unterschiedlich hohe Energiekostenquote ist aber die Differenz beim verfügbaren Einkommen zwischen Ost und West. So hat ein durchschnittlicher Verbraucher in den neuen Bundesländern monatlich 308 Euro oder 16 Prozent weniger zur Verfügung als sein westdeutsches Pendant.

Im Bundesdurchschnitt benötigt ein Einpersonenhaushalt 4,4 Prozent seiner Kaufkraft für Strom und Gas. Dabei setzt sich die Kaufkraft aus dem verfügbaren Nettoeinkommen, Kapitaleinkünften und staatlichen Leistungen zusammen. Besonders groß ist die finanzielle Belastung für Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern mit 5,5 Prozent.

Bayern zahlt anteilig am wenigsten für Energiekosten

Dort ist die Pro-Kopf-Kaufkraft mit rund 1.600 Euro im Monat deutschlandweit am niedrigsten. Strom und Gas sind aber verhältnismäßig teuer. In den anderen ostdeutschen Ländern ist die Situation ähnlich. Die Bayern verwenden für Energie anteilig am wenigsten von ihrem verfügbaren Einkommen.

Das Beispiel Hamburg zeigt, dass hohe Energiekosten nicht unbedingt zu einer starken finanziellen Belastung werden müssen. Strom und Gas sind dort zwar etwa so teuer wie in Mecklenburg-Vorpommern, aber die Kaufkraft liegt mit rund 2100 Euro deutschlandweit am höchsten. Der Anteil der Energiekosten am verfügbaren Einkommen liegt damit nur bei 4,2 Prozent.

Sinkende Kosten durch Preiskampf zwischen alternativen Anbietern und Grundversorgern

Der Preiskampf zwischen privaten bzw. alternativen Storm- und Gasanbietern und den Grundversorgern führt seit Jahren zu sinkenden Preisen. Dementsprechend konnten Verbraucher innerhalb eines Jahres insgesamt 311 Mio. Euro an Stromkosten und 170 Mio. Euro an Gaskosten einsparen. Das ergab eine repräsentative Studie der WIK-Consult, einer Tochter des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK). (ls)