Strom

TEAG erneuert Umspannwerk Großschwabhausen

Technisch gesehen war die Modernisierung des Umspannwerks eine Herausforderung. Drei Jahre lang mussten die Arbeiten während des vollen Betriebs umgesetzt werden. Während der gesamten Bauzeit gab es keinen einzigen Versorgungsausfall, berichtet die TEAG.
02.11.2018

Das Umspannwerk der TEAG in Großschwabhausen ist modernisiert (v.l.): Florian Guddat (Bürgermeister Großschwabhausen), Peter Tille (Geschäftsführer TEN Thüringer Energienetze),

Andreas Roß (TEAG-Technikvorstand), Helmut Graf (50Hz Transmission) und

Stefan Reindl (TEAG-Vorstandssprecher)

Das zweitgrößte Umspannwerk (UW) Thüringens in Großschwabhausen (Weimarer Land) ist nach einer Modernisierung am Donnerstag (1. November) offiziell in Betrieb gegangen. In den Umbau seien mehr als sieben Millionen Euro investiert worden, teilte die Thüringer Energie AG (TEAG) mit. Die Bauzeit betrug drei Jahre. Die Modernisierung sei notwendig gewesen, um das Thüringer Stromnetz fit für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu machen. Das Umspannwerk Großschwabhausen gehört zu den sieben großen sogenannten Einspeiseumspannwerken im Freistaat, über die die Stromversorgung Thüringens aus dem deutschland- und europaweiten 380-kV-Höchstspannungsnetz sichergestellt wird. Es wird von der TEAG-Tochter Thüringer Energienetze (TEN) betrieben.

„Mit der Inbetriebnahme des neu gebauten UW Großschwabhausen sichert die TEN für die nächsten Jahrzehnte die Stromversorgung der Region um die Städtekette entlang der A4 beginnend bei Weimar, über den Industrieschwerpunkt Jena, Kahla, Eisenberg bis hin nach Gera“, erklärte Andreas Roß, Technikvorstand der TEAG. Bei den bisherigen Anlagen des UW Großschwabhausen war der Wartungsaufwand der umfangreichen Schalttechnik in der Vergangenheit stark ansteigend – ein kompletter Neubau des UW wurde deshalb ab 2014 bei der TEN geplant.

Neubau bei vollem Betrieb

Die besondere Herausforderung bestand darin, den Neubau im vollen Betrieb des UW zu realisieren. Dafür wurde das Projekt zeitlich und räumlich in zwei Bauphasen geteilt. Im ersten Bauabschnitt wurden alle 110-kV-Leitungen provisorisch in einer Hälfte des UW konzentriert – die zweite so freigeschaltete Hälfte konnte vollständig erneuert werden. Danach wurde auf die rekonstruierte Seite des Umspannwerkes umgeschwenkt - die erste Hälfte des UW war jetzt frei zum Neubau. Diese speziell entwickelte Verfahrensweise erwies sich als richtige Entscheidung, während der gesamten dreijährigen Bauzeit gab es keinen einzigen Versorgungsausfall.

Das UW Großschwabhausen verfügt aktuell mit dem 380/110-kV-Großtransformator der 50Hz Transmission GmbH als Einspeisung über eine Leistung bis zu 250 MW. Mit modernster Schalt- und Steuerungstechnik werden über insgesamt 14 neue Leitungsfelder 110000 Volt an die regionalen Umspannwerke der TEN verteilt. Das Umspannwerk wird durch die zentrale Netzleitstelle in Erfurt digital ferngesteuert und fernüberwacht. (al)