Tennet reicht Planfeststellungsunterlagen für SuedOstLink ein
Enthüllung des SuedOstLink Konvertermodells durch: (von Links) Hans Graf, Vizepräsident der IHK Niederbayern, Dieter Neubauer, Bürgermeister der Gemeinde Essenbach, Jutta Krogull, Geschäftsführerin der vbw Geschäftsstelle Niederbayern, Florian Herrmann, Staatsminister und MdL, Thorsten Dietz, TenneT Direktor Gleichstromleitungen, Constantijn Steinhusen, Projektdirektor SuedOstLink.
Bild: © Tennet
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat die Planfeststellungsunterlagen für den südlichsten Abschnitt von SuedOstLink bei der Bundesnetzagentur zur Genehmigung eingereicht. Damit beantrage man nicht nur den konkreten Leitungsverlauf im Raum Landshut und den Konverter-Standort in der Gemeinde Niederaichbach, sondern stelle auch die Weichen für den Bau, heißt es in der Pressemitteilung dazu.
„SuedOstLink kommt nun in Bayern auf die Zielgerade", betont Tim Meyerjürgens, COO von Tennet. Im kommenden Jahr werde man für alle weiteren Planungsabschnitte die abschließenden Unterlagen bei der Bundesnetzagentur einreichen. Auch die ersten Erdkabel lagern ihm zufolge bereits in Regensburg und Tennet führe schon Gespräche mit Grundstückseigentümern, "damit SuedOstLink ab 2027 Bayern mit grünem Strom aus nord- und ostdeutscher Windenergie versorgt.“
Die geplante Gleichstrom-Leitung besteht aus zwei Vorhaben: Vorhaben 5 verläuft zwischen Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und ISAR bei Landshut in Bayern. Vorhaben 5a verläuft zwischen Klein Rogahn in Mecklenburg-Vorpommern und ebenfalls ISAR bei Landshut in Bayern.
SuedOstLink transportiert Strom aus Windenergie vom Norden und Osten Deutschlands in den Süden. TenneT plant und baut den bayerischen Teil der Leitung vollständig als Erdkabel. Die Übertragungskapazität für jedes der beiden Vorhaben von SuedOstLink umfasst jeweils zwei Gigawatt. Insgesamt werden in Bayern auf einer Strecke von rund 270 km vier Erdkabel verlegt. Im Jahr 2027 soll das Vorhaben 5 und im Jahr 2030 das Vorhaben 5a in Betrieb gehen.
Nächste Schritte
Mit der Einreichung der Planfeststellungsunterlagen für den südlichsten Abschnitt von SuedOstLink beantragt Tennet konkret, wo die Erdkabelleitung im Raum Landshut südlich der Autobahn A92 verlaufen soll. Ebenso legt sich der ÜNB auf einen Konverter-Standort in der Nähe des Solarparks Niederaichbach fest.
Die Konverter wandeln den Gleichstrom in Wechselstrom um. Die Wechselstrom-Anbindungsleitung zwischen Konverter-Standort und der nahgelegenen Schaltanlage ISAR beantragt Tennet ebenfalls als Erdkabel. Man folge hier einem Wunsch der betroffenen Gemeinden.
Geplanter Baustart: Anfang 2024
Aktuell prüft die Bundesnetzagentur die eingereichten Unterlagen. Im Anschluss werden die Eigentümer sowie Träger öffentlicher Belange konsultiert. Danach erteilt die Bundesnetzagentur die Genehmigung für den Bau der Leitung. Da die aktuellen Planungen bereits auf zahlreichen Abstimmungen im laufenden Genehmigungsprozess basieren, erwartet Tennet nach eigenen Angaben eine Bestätigung des vorgeschlagenen Trassenverlaufs und Konverterstandortes.
Die Gespräche mit Eigentümerinnen und Eigentümer zur Sicherung von Grunddienstbarkeiten laufen bereits. Tennet geht davon aus, dass der Bau Anfang 2024 beginnen kann. (sg)