Strom

Trotz Windflauten: Offshore-Anteil am Gesamt-Windertrag steigt

Das erste Halbjahr 2021 war eher windschwach, trotzdem hat der Anteil des auf See erzeugten Stroms am gesamt Windenergieertrag zugenommen, so die Zahlen von Tennet.
26.07.2021

Die Offshore-Kapazitäten in der deutschen Nord- und Ostsee sollen bis 2030 auf 20 GW ausgebaut werden. Bis 2050 sind 40 GW anvisiert.

Im ersten Halbjahr 2021 betrug die vom Übertragungsnetzbetreiber Tennet von der deutschen Nordsee an Land übertragene Windenergie 9,6 TWh. Das sind zwar rund 16 Prozent weniger gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 (11,51 TWh), jedoch stieg der Anteil des Nordseestroms an der gesamten Windstromerzeugung in Deutschland auf 16,6 Prozent. Das sind 6,6 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2020, als der Nordsee-Anteil bei 15,6 Prozent am Gesamt-Windstromertrag lag. 

"Der Rückgang der eingespeisten Offshore-Windenergie in Deutschland ist rein wetterbedingt begründet", sagte Tennet-COO Tim Meyerjürgens, "es gab im ersten Halbjahr 2021 einfach weniger Wind auf der deutschen Nordsee als im ersten Halbjahr 2020." Das gelte noch stärker für den deutschen Onshore-Windertrag, der im selben Vergleichszeitraum um fast 22 Prozent zurückging – von rund 60 TWh auf rund 47 TWh.

Keine neuen Kapazitäten dieses Jahr

Tim Meyerjürgens weiter: "Gerade in windschwächeren Jahren verschiebt sich das Verhältnis der erzeugten Windenergie Richtung Offshore. Dort generieren wir im Durchschnitt rund doppelt so viele Volllaststunden wie onshore und können somit Flauten an Land teilweise kompensieren. Das zeigt, welche Bedeutung dem weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie für die Versorgungssicherheit und für eine erfolgreiche Energiewende zukommt."

Der gesamte Offshore-Windertrag in der deutschen Nord- und Ostsee liegt bis jetzt in diesem Jahr bei 11,5 TWh. Neue Kapazitäten kamen dieses Jahr aufgrund der Ausbaulücke nicht hinzu. Genau wie vergangenes Jahr sind 6679 MW in den beiden Meeren installiert. Bis 2030 sollen jedoch mindestens 20 GW errichtet werden. Darauf bereitet Tennet sich bereits heute vor.

29 Übertragungskapazitäten

Neben integrierten Verteilkreuz-Lösungen zur Effizienzsteigerung der Offshore-Anbindungen und deren Vernetzung, arbeitet der Übertragungsnetzbetreiber am Netzanbindungen im Bereich von 700 MW für Drehstrom und 900 MW für Gleichstrom.

Bis 2030 wird Tennet 16 weitere Netzanbindungskapazitäten realisieren und dann fast 29 GW Windstrom-Übertragungskapazität in der Nordsee zur Verfügung stellen. Im selben Zeitraum wird TenneT dafür rund 20 Mrd. Euro in den Niederlanden und Deutschland investieren. (lm)