Strom

Umfrage: Energiewende ist das Top-Thema der Bundestagswahl

Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des BDEW zeigt: Eine deutliche Mehrheit der Bürger will den Klimaschutz und Ausbau der Erneuerbaren ganz oben auf der Agenda der nächsten Bundesregierung sehen.
26.08.2021

Die Bürger wollen mehr Klimaschutz und Energiewende, der Windausbau spielt dabei eine große Rolle.

Klimaschutz und die Energiewende sind für 67 Prozent der Befragten einer Umfrage im Auftrag des BDEW das zentrale Thema der Bundestagswahl 2021. Das Marktforschungsinstitut Prolytics hat für den Bundesverband 1200 Bürger*innen online befragt.

Während 41 Prozent die genannten Themen als „sehr wichtig“ einstuften, gaben 26 Prozent „wichtig“ an. Nur zehn Prozent entschieden sich für „weniger wichtig“, keinen Anklang finden die Themen bei gerade einmal vier Prozent.

Großbaustelle Windkraft

„Die Entscheidungen der nächsten Bundesregierungen werden maßgeblich beeinflussen, ob wir die Klimaziele erreichen – insbesondere die für das Jahr 2030“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Ganz oben auf der To-Do-Liste für die kommende Legislaturperiode muss deshalb der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien stehen. Sie sind das Fundament einer klimaneutralen Industrie, Mobilität, Strom- und Wärmeversorgung.“

Ähnlich sehen das die Windkraftverbände BWE und VDMA Power Systems, die aktuell einmal mehr auf die fragile Situation des Onshore-Ausbaus in Deutschland hinweisen und die kommende Bundesregierung schon einmal zum Handeln aufrufen. Noch immer sind Punkte auf Altmaiers Aufgabenliste zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren offen.

Repoweringstrategie umsetzen

Beispielsweise sind die Abstände zu Drehfunkfeuern der Flugüberwachung nach wie vor nicht an internationale Standards (maximal zehn Kilometer) angepasst worden, wodurch Flächen für Projekte mit mehreren GW blockiert werden.

Außerdem muss die kommende Regierung schnellstmöglich eine Repowering-Strategie umsetzen. Bis 2025 fallen bis zu 16 GW installierter Windenergieleistung aus der EEG-Förderung. Es sei zwingend geboten, dass so viele derzeitige Anlagenstandorte wie möglich für die Windenergieerzeugung erhalten bleiben und mit neuen, modernen Anlagen mit maximaler Flächeneffizienz genutzt werden, so BWE und VDMA Power Systems.

10H abschaffen

Zudem gelte es die Flächenplanung zu optimieren, Ausbauhemmnisse wie die 10H-Regelung in Bayern abzuschaffen und beschleunigte Genehmigungsverfahren für Repowering-Anlagen zu ermöglichen. Denn auch wenn sich die Genehmigungssituation in Deutschland leicht erholt hat und im ersten Halbjahr 2021 1,5 GW neue Windprojekte genehmigt wurden, ist dies für die Erreichung der Klimaziele immer noch viel zu wenig, wie die Verbände vorrechnen. Deutschland müsste jährlich 5 bis 6 GW neue Onshore-Leistung installieren, um die eigenen und europäischen Ausbauziele zu erreichen. (lm)