Strom

Verbindung für Windstrom von der Küste Richtung Süden wächst weiter

Amprion stellte den Verlauf von Korridor A vor, der Süddeutschland und Nordrhein-Westfalen mit Windstrom versorgen soll. Nun geht es in das Planfeststellungsverfahren.
12.08.2021

Der Übertragungsnetzbetreiber plant eine weitere Nord-Süd-Hochspannungsleitung als Erdkabel.

 Die Arbeiten an einer wichtigen Verbindung für die Versorgung von Nordrhein-Westfalen und Süddeutschland mit Strom von der Nordsee sind einen Schritt weiter gekommen. Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion stellte am Donnerstag in Lingen den Trassenverlauf für den Abschnitt B der von Emden zum Rheinland laufenden Stromtrasse vor, den sogenannten Korridor A. Die Gleichstromverbindung wird als Erdkabel verlegt. Als nächster Schritt starten die Planfeststellungsverfahren mit Beteiligung der Öffentlichkeit. Amprion kündigte Informationsveranstaltungen an.

Die Trasse geht vom ostfriesischen Bunde bis nach Wietmarschen in der Grafschaft Bentheim. Die Stromleitung habe eine Kapazität von rund zwei GW, sagte Amprion-Projektleiter Jörn Koch. Das sei etwa das anderthalb- bis zweifache der Leistung des Kernkraftkraftwerkes Emsland. «Etwa zwei Millionen Menschen können damit versorgt werden.» Die Windenergie von der Nordsee solle die Kohlekraft in NRW ersetzen.

Netzanbindungen für Offshore-Parks werden gleichzeitig errichtet

Die Trasse solle im Rheinland von Osterath als Freileitung weiter ins baden-württembergische Philippsburg bei Karlsruhe geführt werden, wo der Windstrom das 2019 abgeschaltete Kernkraftwerk ersetzen solle. An dem dortigen Kraftwerksstandort solle ein Gleichstrom-Umspannwerk entstehen.

Parallel zu dem Ausbau des Korridors A werde Amprion die Netzanbindungssysteme für die Offshore-Projekte DolWin 4 und BorWin 4 bauen, hieß es. Auch diese Erdkabeltrassen sollen durch den Korridor A geführt werden. (dpa/lm)