Strom

Wind an Land: Ausbau weiter schwach, Genehmigungen steigen stark

Die jüngsten Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land geben nach mehreren Krisenjahren Grund zur Hoffnung. Die genehmigte Leistung in diesem Jahr ist um 75 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen.
03.11.2020

Auch wenn der Zubau von Windkraftanlagen an Land nach wie vor schwächelt, die diesjährige Genehmigungslage gibt Hoffnung.

Bis Ende September wurden 482 Windturbinen mit einer Leistung von 2027 MW genehmigt, so die aktuellen Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind).  Das entspricht einem Plus von 75 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum von 2019.

Das sind zwar gute Nachrichten für den künftigen Zubau, der aktuelle Ausbau der Windkraft an Land schwächelt jedoch nach wie vor. So gingen bis zum Ende des dritten Quartals 269 Neuanlagen mit einer Leistung von 878 MW ans Netz. Das liegt zwar fast 70 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums, allerdings auch fast 70 Prozent unterhalb des Durchschnittswerts nach jeweils drei Quartalen der Jahre 2014 bis 2018.

Noch keine Anzeichen für Rückbauwelle

Bei einem Blick auf die regionale Verteilung des Zubaus sticht vor allem Nordrhein-Westfalen hervor. Dort gingen 45 Anlagen in Betrieb, gefolgt von Brandenburg (41) und Niedersachsen (32). Von der bisherigen Entwicklung des Windkraftausbaus an Land leiten die Experten der FA Wind einen Gesamtbruttozubau für dieses Jahr von 1500 MW ab.

Stillgelegt wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahr 117 Anlagen mit 141 MW Leistung – 50 Prozent mehr als noch 2019. Noch zeigt sich der viel befürchtete Trend von starken Rückbauquoten in Folge einer fehlenden Repowering-Strategie der Bundesregierung jedoch nicht. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier kündigte vor wenigen Wochen an, demnächst konkrete Inhalte zum Thema Repowering zu liefern. (lm)