Strom

Windenergie: Rückgang der Inbetriebnahmen um 31 Prozent

Im ersten Halbjahr 2018 wurden 523 Windturbinen (1714 MW) in Deutschland in Betrieb genommen. Dies waren fast ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum. Enercon dominiert den Markt sehr stark.
10.09.2018

Enercon-Windkraftanlagen erkennt man sehr gut an den unten bauchig zulaufenden Türmen mit grünem Ring.

Im ersten Halbjahr 2018 wurden 523 Inbetriebnahmen neuer Windenergieanlagen an Land mit einer Gesamtleistung von 1714 MW im Marktstammdatenregister erfasst. Es entspricht einem Rückgang von 31 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (2486 MW). Dies berichtet die Fachagentur Windenergie an Land im Rahmen einer Analyse der windenergiespezifischen Daten im Marktstammdatenregister für den Zeitraum Januar bis Juni 2018.

Ende Juli erfasste das Register 1328 genehmige Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 4096 MW. 55 Prozent der Leistung wurde seit Jahresbeginn 2017 genehmigt. Dennoch liegt das Niveau der monatlich genehmigten Windenergieleistung um mehr als die Hälfte unter dem was vor 2017 genehmigt worden ist.

Niedersachen wieder an der Spitze

Den Bundesländervergleich des Zubaus führt ein weiteres Mal Niedersachsen (496 MW) an, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (274 MW) und Brandenburg (203 MW).

Innerhalb des Netzausbaugebiets gingen 169 Windturbinen mit 587 MW Leistung zwischen Januar und Juni in Betrieb. Dort lag der Rückgang gegenüber dem letztjährigen Halbjahr bei minus 25 Prozent. Die Repowering-Quote im Netzausbaugebiet erreichte 35 Prozent und lag 15 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Zudem waren in diesem Gebiet 1056 MW Windenergieleistung genehmigt; die Hälfte davon wurde seit Jahresbeginn 2017 bewilligt.

Immer mehr Repowering-Projekte

Beachtlich: Ein Fünftel der Neuanlagen wurden im Rahmen eines Repowering errichtet.  105 Windturbinen (352 MW) wurden im Betrachtungszeitraum im Rahmen eines Repowering errichtet. Die Repowering-Quote stieg um fünf Prozentpunkte im Halbjahresvergleich 2017 und liegt nunmehr bei 20 Prozent. Auf Ebene der Bundesländer weist Schleswig-Holstein den größten Repowering-Anteil auf: Zwei Drittel der Windturbinen wurden dort im Ersatz für Altanlagen realisiert.

Die durchschnittliche Realisierungsdauer (ab Genehmigung) der Neuanlagen lag bei 17,2 Monaten und damit ein halbes Jahr über dem Vergleichswert des Vorjahres.

Enercon an der Spitze

Auch im ersten Halbjahr 2018 stammt der am häufigsten realisierte Anlagentyp von Enercon. Von der E-115 wurden bundesweit 148 Anlagen in Betrieb gesetzt – fast 30 Prozent der Neuanlagen. Es folgt:
Vestas V 126: 78;
Enercon E-141 EP4: 54;
Enercon E-126 EP4: 40;
Nordex N131: 32;
Nordex N117: 25;
Vestas V112: 21;
Enercon E-82: 20;
Enercon E-101: 17 und
Senvion 3.2/3.4 M114: 13. (al)