Wärme

Drewag baut Gasmotorenkraftwerk

Die Anlage soll acht Module von je zehn MW umfassen. Die Inbetriebnahme ist für 2021/22 vorgesehen. Die Kosten liegen bei rund 95 Mio. Euro.
01.03.2018

Simulation einer 80-MW-KWK-Flexanlage, die die Drewag plant.

Der Dresdner Versorger Drewag plant am Standort des Innovationskraftwerkes in Reick ein Gasmotorenkraftwerk. Der Aufsichtsrat hatte gestern Abend dem Projekt einer hochflexiblen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) zugestimmt, berichtet die Drewag in einer Pressemitteilung. Eine Entscheidung, welcher Motorenhersteller gewählt wird, ist bislang noch nicht gefallen, erklärte das Unternehmen gegenüber der ZfK.

Die Anlage soll mit circa 80 MW elektrischer und thermischer Leistung ausgestattet sein sowie rund 95 Mio. Euro kosten. Die KWK-Flexanlage ist mit acht Modulen von 10 MW geplant. Die Anlage soll schwarz- und schnellstartfähig sein. Der Brennstoffausnutzungsgrad liegt bei rund 88 Prozent. „Sie ist durch den Mehrmodulaufbau extrem teillastfähig und kann sich an veränderte Bedingungen am Strom- und Wärmemarkt, zum Beispiel durch Einspeisung solarthermischer Energie, sehr gut anpassen. Das ist mit den bisherigen KWK-Erzeugungsanlagen technisch nicht möglich“, erklärt die Drewag.

100 Prozent KWK im Fernwärmenetz

Nach dem Bau der Anlage würde das Zentrale Fernheiznetz (ZFHN) nahezu 100 Prozent  aus KWK-Wärme versorgt. Gleichzeitig soll auch für industrielle Neuansiedlungen die Versorgungssicherheit erhöht werden, erläutert der Versorger.

Das neue Kraftwerk kann mittelfristig Teile des HKW Nossener Brücke ersetzen (3 x 80 MW/240 MW). Die Lebensdauer dieses Kraftwerkes war bisher bis 2035 ausgelegt. Mit dem neuen Kraftwerk könnte sich die Lebensdauer des HKW Nossener Brücke noch um einige Jahre darüber hinaus verlängern, schreibt der Versorger.

Inbetriebnahme ist für 2021/22 geplant

Baubeginn des neuen Gasmotorenkraftwerks ist im Januar 2019. Die Inbetriebnahme ist für  2021/22 vorgesehen.

„Das neue Kraftwerk ermöglicht es uns, eine konkrete Antwort auf die Energiewende in Dresden zu geben. Und ich kann allen unseren Kunden versichern, dass die Fernwärmepreise aufgrund der neuen Anlage nicht steigen werden“, so Frank Brinkmann, Drewag-Geschäftsführer. (al)